Merkel: Freihandel für USA wichtig

München · Deutsche Wirtschaftsverbände warnen Regierung Trump vor Abschottung.

 Kanzlerin Angela Merkel Foto: dpa

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Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einen klaren Appell für offene Märkte und gegen Protektionismus an US-Präsident Donald Trump gerichtet. Merkel betonte gestern die Bedeutung guter Handelsbeziehungen - und zwar für beide Seiten. "Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein zentraler Handelspartner für die Bundesrepublik Deutschland, aber auch für die ganze Europäische Union", sagte Merkel nach einem Gespräch mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft in München.

Die Kanzlerin betonte: "Dieser Handel ist für beide Seiten von Vorteil." Merkel wollte Trump ursprünglich heute in Washington treffen. Die Reise wurde aber auf Freitag verschoben. Merkel verwies auf die engen wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen beiden Ländern. So gebe es in den USA "ungefähr 750 000 gesicherte Arbeitsplätze durch deutsche Unternehmen".

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) warnte Trumps Regierung vor Protektionismus und Abschottung. Merkel müsse in Washington deutlich machen, dass der Weg der Abschottung, den Trump an mancher Stelle via Twitter propagiere, der falsche sei, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf. Es sei für beide Seiten - für die USA wie für Deutschland und Europa - wichtig, den globalisierten Welthandel aufrechtzuerhalten und zu ermöglichen, sagte Kempf.

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sagte, Merkel werde es sicher gelingen, in Washington Verständnis für die deutsche Wirtschaft zu wecken. Man müsse dort aber immer wieder deutlich machen, wie verzahnt die weltweite Wirtschaft sei. "Handelsbeziehungen sind keine Einbahnstraße, sondern ein gegenseitiges Geben und Nehmen."

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