Mehr offene Stellen Mehr Saarländer haben keinen Arbeitsplatz

Saarbrücken/Nürnberg · Die Januar-Arbeitslosigkeit ist landes- und bundesweit deutlich niedriger als vor einem Jahr. Arbeitsagentur-Chefs sind optimistisch für die nächsten Monate.

 Im Jahresvergleich ging die Zahl der Arbeitslosen in diesem Januar um 2500 Betroffene beziehungsweise 6,7 Prozent zurück.

Im Jahresvergleich ging die Zahl der Arbeitslosen in diesem Januar um 2500 Betroffene beziehungsweise 6,7 Prozent zurück.

Foto: picture alliance / dpa/Bernd Wüstneck

Wie für einen Januar typisch, ist die Zahl der Arbeitslosen im Saarland gegenüber Dezember gestiegen. 34 563 Männer und Frauen hatten im Januar keinen Job – rund 2000 mehr als vier Wochen zuvor, wie die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Der Anstieg fiel deutlich geringer aus als im vergangenen Januar, als gegenüber Dezember rund 2700 Erwerbslose mehr gemeldet waren. Im Jahresvergleich ging die Zahl der Arbeitslosen in diesem Januar um 2500 Betroffene beziehungsweise 6,7 Prozent zurück.

Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion, ist für die kommenden Wochen optimistisch: „Je nach Witterungslage könnte die Arbeitslosigkeit im Februar bereits wieder sinken.“ Ein Grund für die Zuversicht ist sicherlich die hohe Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeitern. 8702 freie Stellen waren im Januar bei der saarländischen Arbeitsagentur gemeldet – über ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Die meisten Jobs gab es nach BA-Angaben in der Zeitarbeit (2470), im Handel (1080) und im Gesundheits- und Sozialwesen (1000).

Bundesweit hat der Konjunktur- und Beschäftigungsboom den zum Winterbeginn üblichen Anstieg der Januar-Arbeitslosigkeit spürbar gebremst. Die Erwerbslosigkeit sei zum Jahresauftakt lediglich um 185 000 auf 2,57 Millionen gestiegen, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Die Nürnberger Bundesbehörde verzeichnete damit die niedrigste Januar-Arbeitslosigkeit seit 27 Jahren. In den Vorjahren war teils ein Anstieg von 240 000 bis 260 000 Erwerbslosen üblich.

Rechnet man allerdings auch noch jene Jobsucher hinzu, die derzeit Aus- und Fortbildungen oder Förderkurse auf Vermittlung der Arbeitsagenturen und Jobcenter absolvieren („Unterbeschäftigung“), gab es im Januar rund eine Million Arbeitslose mehr – nämlich 3,515 Millionen. Im Saarland lag die Zahl der Unterbeschäftigten bei rund 52 000. Das waren 5,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bundesagentur-Chef Detlef Scheele lässt dennoch keine Zweifel: „Der Arbeitsmarkt ist schwungvoll ins neue Jahr gestartet.“

Dass die Januar-Arbeitslosigkeit trotz der vergleichsweisen milden Witterung zum Jahresbeginn immer noch so stark zunahm, hat nach Darstellung des Behördenchefs mehrere Gründe: So planten viele Bauunternehmen in Erwartung von Frost und Schnee von vornherein Unterbrechungen auf den Baustellen während der Wintermonate ein. Außerdem liefen zum Jahresende traditionell viele meist befristete Arbeitsverträge aus; neu besetzt würden etliche Stellen aber oft erst später.

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