Lagarde sieht Griechenland erst auf halber Wegstrecke

Brüssel · Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sieht noch einen langen Weg zur Lösung der griechischen Schuldenkrise. "Wir sind erst auf halber Strecke", sagte die Französin gestern in Brüssel. Die Bemühungen der vergangenen beiden Wochen gingen zwar "in die richtige Richtung". Die Frage der "Schuldentragfähigkeit" müsse aber noch diskutiert werden.

Der Währungsfonds schätzt die Finanzlage Griechenlands pessimistischer ein als die europäischen Geldgeber. Derzeit fungiert der IWF nur als Berater für das 86 Milliarden schwere dritte Hilfspaket Griechenlands - seine finanzielle Beteiligung daran ist nach wie vor offen. Der Washingtoner Fonds knüpft seine Mithilfe an Schuldenerleichterungen für Athen. Diese seien "notwendig", betonte Lagarde. Das "Ausmaß" werde zwar erst am Ende des Programms 2018 entschieden, "die Modalitäten" müssten aber bereits zuvor geklärt werden, forderte die IWF-Direktorin.

Das hochverschuldete Griechenland hängt seit 2010 am Tropf internationaler Geldgeber, im Juli 2015 beschlossen die Euro-Staaten das dritte Hilfspaket. Es soll im Juli 2018 auslaufen.

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