Kaiser's-Tengelmann-Filialen sollen zum Jahresende an Edeka gehen

Mülheim · Die rund 15 000 Mitarbeiter von Kaiser's Tengelmann wissen jetzt, wie es weitergeht. Das Gros der Filialen geht an Edeka, der Rest an Rewe.

Die angeschlagene Supermarktkette Kaiser's Tengelmann mit ihren über 400 Filialen soll noch in diesem Jahr von Handels-Riesen Edeka übernommen werden. Das geht aus einem Brief des Kaiser's-Tengelmann-Aufsichtsrats an die rund 15 000 Beschäftigten des Unternehmens hervor. In einem zweiten Schritt werde dann Edeka rund die Hälfte der über 120 Filialen im Großraum Berlin sowie jeweils zwei Filialen in München und in Nordrhein-Westfalen an den Konkurrenten Rewe weitergeben, hieß es.

Der Aufsichtsrat von Kaiser's Tengelmann wurde gestern von Edeka-Chef Markus Mosa, Rewe-Vorstand Lionel Souque und dem Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske über den Stand der Verhandlungen unterrichtet. Demnach sollen die Verträge zur Übernahme und Aufteilung von Kaiser's Tengelmann bis zum 2. Dezember unterschriftsreif sein. Rewe habe versprochen seine Klage "dann auch umgehend zurückzuziehen" und so den Weg für eine Übergabe der Läden zum 31. Dezember freizumachen, heißt es im Mitarbeiterbrief.

Über die Aufteilung der Läden und den Kaufpreis hatten sich Edeka und Rewe bereits in den vergangenen Wochen in einem Verhandlungspoker geeinigt. Der Aufsichtsrat betonte, dass in allen Fällen die Bedingungen der Ministererlaubnis gültig seien, unabhängig davon, ob Betriebsteile von Edeka oder Rewe übernommen würden. Dies sichert den Beschäftigten langfristige Arbeitsplatzgarantien.

Damit dürfte der schon seit zwei Jahren schwelende Konflikt um die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka enden. Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub hatte vor zwei Jahren beschlossen, seine Supermarkkette, die tiefrote Zahlen schreibt, an Edeka zu verkaufen. Doch das Bundeskartellamt untersagte im vergangenen Jahr den Zusammenschluss.

Zwar gelang es Tengelmann und Edeka, das Veto der Wettbewerbshüter durch eine Ministererlaubnis von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ) auszuhebeln. Doch Konkurrenten, darunter auch Rewe, klagten dagegen und bekamen Recht. Das Oberlandesgericht Düsseldorf stoppte im Juli die Umsetzung der Ministererlaubnis.

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