Geldentwertung IWF: Inflation in Venezuela erreicht eine Million Prozent

Washington · Das von einer schweren Wirtschaftskrise geplagte Venezuela steuert nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf eine Inflation von einer Million Prozent bis zum Ende dieses Jahres zu. Die Entwicklung in dem südamerikanischen Land sei vergleichbar mit dem Preisverfall in der Weimarer Republik in Deutschland im Krisenjahr 1923, erklärte der IWF gestern.

Ein Liter Milch kostete damals bis zu 26 Milliarden Mark, ein Brot 105 Milliarden.

In der IWF-Prognose vom April war für Venezuela noch von einer Inflation von 13 000 Prozent bis Ende des Jahres ausgegangen worden. Bereits damals nannte der Autor des Berichts, IWF-Analyst Alejandro Werner, die Krise in Venezuela eine der größten in der Geschichte der modernen Wirtschaft. Zudem prognostizierte er einen Fall des Bruttoinlandsprodukts in diesem um 18 Prozent. Wegen Misswirtschaft, Korruption und des relativ niedrigen Ölpreises leidet das sozialistische Venezuela seit Jahren unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Zwar gibt es dort die größten Ölreserven der Welt, doch immer mehr Menschen hungern.

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