IG-BCE-Chef lässt an Energiewende kein gutes Haar

Haltern · Der Chef der Gewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, hat scharfe Kritik an den Kosten der Energiewende geübt: Für den Umbau auf erneuerbare Stromerzeugung seien bereits rund 500 Milliarden Euro an Förderungen und Verbindlichkeiten angefallen - und das für die Produktion von Strom mit einem Marktwert von 100 Milliarden Euro, sagte Vassiliadis bei einer IG BCE-Veranstaltung im westfälischen Haltern. Allein die EEG-Umlage, die den Löwenanteil bei der Energiewende-Förderung ausmacht, habe die Bürger schon mehr Geld gekostet als alle Kohlesubventionen der vergangenen fast 60 Jahre zusammen.

Die Verteilung der Lasten über den Strompreis sei sozial unausgewogen, kritisierte der Gewerkschaftschef. Sozial Schwache wohnten meist zur Miete und hätten kaum Einfluss auf ihren Stromverbrauch. Besser Verdienende könnten sich eine Solaranlage aufs Dach setzen und seien dann für diesen Strom von der Umlage befreit. Die IG Bergbau Chemie Energie fordert deshalb eine Finanzierung der Energiewende über Steuern. Außerdem müssten Hochtechnologie-Projekte stärker gefördert werden - wie zum Beispiel die Stromgewinnung mit Hilfe der Photosynthese.

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