Hotel-Neubau in Saarbrücken stockt

Saarbrücken · Für Hotel-Investoren scheint Saarbrücken interessant zu sein. Neben der Steigenberger-Tochter Intercity-Hotel will die Gruppe Star Inn Fuß fassen – beide im Umfeld des künftigen Kongress- und Messezentrums.

 Markante Ruine: das frühere Verwaltungsgebäude des Bergbaukonzerns RAG in der Saarbrücker Hafenstraße.

Markante Ruine: das frühere Verwaltungsgebäude des Bergbaukonzerns RAG in der Saarbrücker Hafenstraße.

Foto: Becker & Bredel

"Still ruht der See." Peter Strobel (CDU ), Landtagsabgeordneter und Chef der Saarbrücker Stadtratsfraktion, beschreibt mit diesem schlichten Satz die Situation rund um die Messe- und Kongress-Zukunft der Stadt Saarbrücken und des Landes. Doch alles hängt mit allem zusammen, wenn es um die künftige Nutzung des Areals rund um die Saarbrücker Congresshalle geht. Sicher ist, dass sich der geplante Neubau des Intercity-Hotels verzögert, das auf dem Gelände der früheren Verwaltung des Bergbaukonzerns RAG - im Volksmund Blauer Bock - hochgezogen werden soll.

Das Gebäude hätte eigentlich schon im Jahr 2016 plattgemacht sein sollen. "Das wird jetzt im Juni der Fall sein", sagt Rudolf Krumm, Chef der RAG Montan Immobilien (RMI) an der Saar, die für die Rückbau-Arbeiten verantwortlich ist. Denn das alte Bürohaus sei so beschaffen, dass die Abrissbirne nicht eingesetzt werden dürfe, sondern jede Etage einzeln abgetragen werden müsse. Daher könne der Investor, die Saarbrücker Firma Deutsche Kapital & Immobilien (DKI), nur verspätet mit dem Hotelneubau samt Parkhaus beginnen. Wann und wie das vonstatten gehen soll, dazu wollte sich DKI-Geschäftsführer Mehmet Altin zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern.

Allerdings hat die Saarbrücker Firma Komcon, die sich mit Architektur und Tragwerks planung beschäftigt, von diesem Hotel schon genaue Vorstellungen. Auf ihrer Internet-Seite lässt die Komcon um Geschäftsführer Sascha Zimmer wissen, dass 2019 in Saarbrücken das neue Intercity-Hotel mit 170 Zimmern eröffnet wird. "Wir freuen uns, in Zukunft unsere Gäste im Saarland begrüßen zu dürfen", wird dort Joachim Marusczyk, Geschäftsführer der Intercity-Hotel GmbH, zitiert. Da dieser Herbergen-Betreiber zum Hotelkonzern Steigenberger gehört, kommt auch dessen Vorstandschef Puneet Chhatwal zu Wort. "Französisches ,laisser-faire' trifft hier auf deutsche Disziplin", stellt der gebürtige Inder erfreut fest. Jedoch: Für 2019 plant Steigenberger zwar die Eröffnung von Intercity-Hotels in Hildesheim, Dortmund, Hamburg und Hannover - aber keines in Saarbrücken , wie aus einer Präsentation des Unternehmens hervorgeht. Der Konzern äußerte sich auf Anfrage dazu nicht.

Auf der anderen Seite hat die Landesregierung immer betont, dass das neue innerstädtische Messe- und Kongressumfeld in diesem Areal erst weiterentwickelt wird, wenn der Hotel-Neubau angegangen wird. Der nächste Schritt auf Landesseite soll sein, "einen Geschäftsführer zu bestellen, der ein Konzept für Messe und Kongresse erstellt", heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Diesem sollen "größtmögliche Freiheiten eingeräumt werden". Wann dieser kommt, sei offen. Andererseits plant die Saarmesse schon jetzt eine Ausstellung an und in der Congresshalle, nämlich die "Reisen & Freizeit Messe Saar", die vom 16. bis 18. Februar 2018 stattfinden soll. Zudem hat eine weitere Herbergen-Kette den Bauantrag für ein Hotel in dieser Ecke gestellt, wie Insider wissen. Es handelt sich um die Gruppe Star Inn, die etliche Hotels in Deutschland, Österreich und Ungarn betreibt. Es soll auf dem freien Gelände zwischen Westspange, Bundesbank-Filiale und der Knappschaft Bahn-See entstehen. Offiziell lässt Star Inn verlauten, "dass uns hierzu derzeit keine Informationen vorliegen". Einen Lichtblick gibt es wenigstens für die Autofahrer. Die wegen des RAG-Abrisses gesperrte Hafenstraße soll stadtauswärts ab heute wieder einspurig befahrbar sein.

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