Saar-Wirtschaft Höhere Chance auf Arbeit im Saarland

Saarbrücken · Die Arbeitslosigkeit in der Region geht weiter zurück. Zugleich suchen viele Unternehmen nach mehr Personal, weil mehr Aufträge eingehen.

 Es lohne sich daher auch für Arbeitslose, die eigenen Anstrengungen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz nochmal zu verstärken, sagte Heidrun Schulz.

Es lohne sich daher auch für Arbeitslose, die eigenen Anstrengungen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz nochmal zu verstärken, sagte Heidrun Schulz.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die ersten Frühlingsboten in Form von Sonnenschein und steigenden Temperaturen machen sich auch auf dem Arbeitsmarkt im Saarland positiv bemerkbar. Die Baubranche stellt nach der erzwungenen Winterpause wieder deutlich mehr Personal ein. Nahezu alle Branchen haben in unserer Region einen wachsenden Personalbedarf, da sich die Konjunktur gut entwickelt und sich die Auftragsbücher der Saar-Unternehmen füllen.

Es lohne sich daher auch für Arbeitslose, die eigenen Anstrengungen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz nochmal zu verstärken, sagte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Saarland-Rheinland-Pfalz, der Bundesagentur für Arbeit (BA), bei der Vorstellung der neuesten Entwicklungen. So sei es in Deutschland gelungen, im März 2018 die niedrigste März-Arbeitslosigkeit überhaupt seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 zu erreichen. Demnach lag die Zahl der Arbeitslosen bundesweit auf einem neuen Tiefstand mit 2,458 Millionen. Das sind 88 000 Arbeitslose weniger als noch im Februar und sogar 204 000 weniger als vor einem im Jahr.

Schulz verweist auch für das Saarland auf einen deutlichen Rückgang im März auf 33 500  betroffene Saarländerinnen und Saarländer. Das sind 1100 weniger als im Vormonat und 2600 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,4 Prozent gegenüber 6,6 Prozent im Vormonat und 7,2 Prozent im Vorjahr.

Demgegenüber melden zahlreiche Betriebe den Arbeitsagenturen offene Stellen. 9300 Jobangebote sind verfügbar, fast ein Viertel mehr als noch vor einem Jahr.  Hinzu kommen noch viele Stellen, die die Unternehmen nicht melden, sondern selbst ausschreiben und direkt mit Bewerbern besetzen.

Neben dem Bau sind vor allem der Handel sowie die Zeitarbeitsbranche auf der Suche nach  Mitarbeitern. Bei der Analyse der jüngsten Daten fällt auf, dass die Zahl der Arbeitslosen zwar fällt, sich aber die Betroffenheit in unserer Region unterschiedlich darstellt. So sind mit 57,3 Prozent immer noch mehr Männer als Frauen ohne Beschäftigung.

Weiter fällt der hohe Anteil der über 50-Jährigen auf. Unter ihnen suchen 10 929 Männer und Frauen einen neuen Job. Und auch in der Gruppe der über 55-Jährigen gibt es 6900 Menschen mit Fachwissen, die gerne einem neuen Arbeitgeber zur Verfügung stehen würden.

Positiv entwickelt sich seit längerem auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Saarland, einer der wichtigsten Indikatoren für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit überhaupt und der wirtschaftlichen Stärke einer Region. Demnach stieg diese Zahl nach neuesten Berechnungen aus dem Januar 2018 nochmals gegenüber Januar 2017 um 1,3 Prozent auf 386 900 Beschäftigte. Stark beigetragen hat hierzu ein wachsender Personalbedarf in den Sozial- und Pflegeberufen. Auch die Bereiche Handel, Verkehr und Logistik suchen geeignete Mitarbeiter.

Wie aus einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervorgeht, sind viele Saarländer auch in Minijobs tätig, insbesondere Frauen. Sie arbeiten zudem besonders oft in Teilzeit. Hier bieten die Gastronomie und Hotellerie die größten Chancen. Sie haben einen besonderen Bedarf  an zusätzlichem Personal in Spitzenzeiten sowie zu besonderen Anlässen wie etwa Hochzeiten, anderen Familienfeiern oder auch Firmenfeiern. Die Freiluftsaison erhöht den Bedarf noch weiter.   Im Bereich Erziehung und Wissenschaft arbeiten ebenfalls viele Teilzeitkräfte.

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