Herausforderungen für den neuen Chef

Berlin · (dpa) Auch wenn die Arbeitslosigkeit auf ein historisches Tief gesunken ist, kann sich der künftige Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, nicht zurücklehnen. Probleme gibt es am Arbeitsmarkt genug:

Flüchtlinge: Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter ist in kurzer Zeit wegen des Zustroms Hundertausender Flüchtlinge stark gewachsen. Rund 70 Prozent der über 18-jährigen Flüchtlinge verfügen aber über keine Berufsausbildung. Die Bundesagentur steht vor der schwierigen Aufgabe, Zehntausende von Flüchtlingen mit Aus- und Fortbildungen für den Arbeitsmarkt fit zu machen.

Langzeitarbeitslosigkeit: Gerade der frühere Sozialpolitiker Detlef Scheele wird am Ende daran gemessen werden, wie erfolgreich er bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit ist. Seit 2011 verharrt die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr ohne Arbeit sind, bei rund einer Million.

Digitalisierung der Wirtschaft: Die Digitalisierung wird zu gewaltigen Umschichtungen auf dem Arbeitsmarkt führen, erwarten Arbeitsmarktforscher: Nach Hochrechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) werden bis 2025 im Zuge von Wirtschaft 4.0 rund 1,5 Millionen Jobs wegfallen, zugleich aber 1,5 Millionen neue Jobs entstehen - nur mit anderen Anforderungen. Hundertausende werden umschulen müssen.

Handwerker- und Facharbeitermangel: Schon jetzt finden viele Handwerksbetriebe kaum noch Berufsnachwuchs. Die Gründe: Die jetzigen Schulabgänger gehören den geburtenschwachen Jahrgängen an. Und von denen entscheiden sich mehr als früher für ein Studium. Experten sehen die BA gefordert, junge Menschen für eine Ausbildung fit machen, die früher bei den Betrieben durchs Raster gefallen sind.

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