Handelsverband will kürzere Einkaufstraßen

Berlin · Experten warnen vor zu vielen Leerständen in der City.

(dpa) Die Fußgängerzonen in zahlreichen Städten Deutschlands sollen nach dem Willen des Handelsverbands Deutschland (HDE) in Zukunft kleiner werden. "Es drohen massive Leerstände, auch an attraktiven Standorten", befürchtet HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Seiner Ansicht nach müssen "in vielen Städten daher die Fußgängerzonen gesundgeschrumpft werden", sagte der Handelsexperte in einem Interview mit der "Welt". Dies gelte nicht nur für kleine und mittelgroße Städte, sondern auch einzelne große Metropolen. Seiner Ansicht nach muss reagiert werden, da der Onlinehandel im Internet immer mehr das Geschäft beherrscht. Gleichzeitig würden immer mehr Zielgruppen mit dem Onlinehandel erreicht. Das betreffe sowohl jüngere als auch ältere Käufer quer durch fast alle Branchen.

"Der Onlinehandel verändert das Gesicht der Innenstädte", sagte Genth im Vorfeld der Abschlusssitzung der vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten "Dialogplattform Einzelhandel", die heute in Berlin stattfindet.

Vor allem kleine und mittelständische Händler gerieten durch die Entwicklung absehbar in Existenznot. Schon bis zum Jahr 2020 werden einer Schätzung des Verbandes zufolge insgesamt rund 50 000 Standorte vom Markt verschwinden. Das entspricht rund zehn Prozent des derzeitigen Angebots. "Die Innenstädte müssen daher verdichtet werden", sagte Genth der Zeitung. Eine Alternative zu diesem Prozess sieht der Handelsexperte nicht.

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