Schwierige Arbeitsbedingungen Gewerkschaft kritisiert Lieferdienste

Köln/München · NGG macht heute mit einem Aktionstag auf Missstände in der Branche aufmerksam.

 Viele der Kuriere liefern Essen per Fahrrad aus.

Viele der Kuriere liefern Essen per Fahrrad aus.

Foto: picture alliance / Andreas Arnol/Andreas Arnold

Mit einem Aktionstag wollen die Mitarbeiter von Essenslieferdiensten heute in Köln gegen schwierige Arbeitsbedingungen in der Branche protestieren. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat Fahrer von Lieferdiensten wie Deliveroo und Foodora heute in Köln zu einem „Riders‘ Day“ aufgerufen. Zu der Veranstaltung wird auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwartet. Im Fokus stünden Themen wie eine weitgehend fehlende Mitbestimmung, die Vielzahl befristeter Arbeitsverhältnisse sowie eine große Zahl von Solo-Selbstständigen in der Branche, sagte der stellvertretende NGG-Vorsitzende Guido Zeitler.

„Die Arbeitsbedingungen sind höchst problematisch. Fast alle Fahrer sachgrundlos befristet“, sagte Zeitler. „Mit Hilfe der Befristung wird auch die Existenz von Betriebsräten verhindert.“ Zeitler sieht die Mitbestimmung in einigen der Unternehmen ausgehebelt. Doch auch die weiteren Umstände kritisiert Zeitler: So müssten die Fahrer häufig ihre Produktionsmittel – vom Fahrrad über Regenkleidung bis zum Smartphone – selbst stellen, bei sehr niedrigen Stundenlöhnen.

Das Unternehmen Delivery Hero weist die Vorwürfe zurück. Alle rund 3000 Fahrer seien dort fest angestellt. Und befristete Verträge würden überwiegend in unbefristete Arbeitsverhältnisse überführt.

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