Gabriel will Schlüsseltechnologien vor Übernahmen schützen

Berlin · Angesichts gehäufter Übernahmen deutscher Firmen durch chinesische Investoren will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ) heimische Schlüsseltechnologien besser abschotten. Es müsse klar sein, "dass Deutschland und Europa sich für die Zukunft Instrumente schaffen werden, um sicherheitsrelevante Technologien zu schützen, wo dies geboten ist", schreibt Gabriel in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Die Welt". "Wir werden auch weiterhin ausländische Investoren mit einem echten wirtschaftlichen Interesse willkommen heißen. Wir werden aber Fälle zu unterscheiden lernen, in denen ein staatlich beherrschtes Unternehmen Technologieaneignung mit geopolitischer Machterweiterung verbindet."

Gabriel wird bei seiner China-Reise in dieser Woche unter anderem Gespräche mit Regierungsvertretern führen. Die Themen sind noch nicht öffentlich bekannt. Deutschland ist der größte Handelspartner Chinas in Europa.

Deutschland sei eine der offensten Volkswirtschaften der Welt, schreibt der Minister. Umso schwieriger sei, dass in China Direktinvestitionen durch europäische Unternehmen immer weiter erschwert würden, China selbst aber auf Einkaufstour gehe.

Chinesische Unternehmen hatten in Europa zuletzt mit mehreren großen Übernahme-Angeboten für Aufsehen gesorgt. Der chinesische Elektrogeräte-Hersteller Midea hatte bis Anfang August fast 95 Prozent der Aktien des deutschen Roboterbauers Kuka für rund 4,5 Milliarden Euro gekauft. Deutschen Firmen sind solche Übernahmen in China nicht erlaubt. Aktuell laufen Übernahmeangebote für den Produktionsmaschinen-Hersteller Aixtron und für die Osram-Sparte Ledvance.

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