Sanierung der Gießerei Frühere Halberg Guss meldet in Leipzig Kurzarbeit an

Saarbrücken/Leipzig · Die frühere Neue Halberg Guss ringt nach dem Desaster unter dem ehemaligen Eigentümer Prevent um eine nachhaltige Sanierung. Für die Nachfolgeunternehmen, die Gusswerke Saarbrücken und die Gusswerke Leipzig, ist dies offenbar kein leichter Weg.

Die Geschäftsführung hat in Leipzig bei der Bundesagentur für Arbeit nun für die kommenden zwölf Monate Kurzarbeit angemeldet. Allerdings sei die Option noch nicht gezogen werden. Bislang sei also niemand der mehr als 500 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen, sagte Thomas Arnold von der IG Metall in Leipzig. Details könnten heute auf einer Betriebsversammlung bekanntgegeben werden. Auf einer Betriebsversammlung gestern in Saarbrücken sei Kurzarbeit kein Thema gewesen, sagte Patrick Selzer, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken. Von der Geschäftsführung war gestern keine Stellungnahme dazu zu erhalten.

Gewerkschafter Arnold wertet die Anmeldung von Kurzarbeit nicht als Zeichen neuer Probleme, sondern „eher als Beschäftigungssicherungs-Programm“. Das Unternehmen „will Fachkräfte halten“. Falls Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden, können sie jederzeit wieder in Vollzeit beschäftigt werden. Der frühere Eigentümer hatte mit drastischen Preiserhöhungen Kunden vergrault und die Gießerei an den Rand des Zusammenbruchs gebracht, bis die Sanierungsspezialisten von One Square Advisors die Neue Halberg Guss Ende 2018 mit allen Beschäftigten, davon mehr als 1200 in Saarbrücken, übernahmen. Das neue Management reagiert mit einer Marktoffensive. Nach der Aufarbeitung von Lieferrückständen „konzentrieren sich die Gusswerke darauf, die verlorenen Aufträge wiederzugewinnen oder durch neue Aufträge zu kompensieren“, wie es in einer Mitteilung heißt. Man sei zuversichtlich, die Sanierung „im Laufe des Jahres weit voranzutreiben“.

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