Ford-Chef Bernhard Mattes tritt ab

Köln/Saarlouis · Dass der Focus auch künftig im Werk Saarlouis gebaut wird, ist mit ein Verdienst von Bernhard Mattes, dem scheidenden Ford-Deutschland-Chef.

Mit Bernhard Mattes tritt zum Jahresende einer der dienstältesten Autochefs ab. Die Begeisterung für schnelle Fahrzeuge und neueste Modelle ist ihm schon in frühester Jugend gegeben, als sein Vater, damaliger Leiter des VW-Versandes in Wolfsburg, ihn regelmäßig mit ins VW-Werk nimmt. Mattes studiert Wirtschaftswissenschaften, macht 17 Jahre in verschiedenen Führungsfunktionen bei BMW Karriere, bevor es ihn Ende der Neunziger Jahre zu Ford zieht.

Die 1925 in Deutschland gegründeten Fordwerke, die zu den führenden Anbietern im deutschen Massenmarkt gehören, waren zu jenem Zeitpunkt in Absatznöte geraten und hatten deutliche Marktanteile verloren - von zwölf Prozent auf rund die Hälfte. Zunächst als Vertriebs-, dann ab 2002 als Ford-Deutschland-Chef baute Mattes das Unternehmen um und machte es effizienter. Produzieren nicht auf Halde, sondern angepasst am Bedarf - das wird bei Ford heute groß geschrieben.

Kontinuierlich wurde in Standorte investiert, unter anderem in eine neue Pressanlage für Leichtbauweise in Saarlouis und einen Klimawindkanal in Köln.

Das Ford-Werk in Saarlouis lag ihm besonders am Herzen, gehört es doch zu den profitabelsten in Europa. Mattes ist es immer wieder gelungen, den Standort Saarlouis auch durch Absatzkrisen zu steuern. Der südeuropäische Markt mit seiner angespannten Wirtschaft macht Saarlouis zu schaffen. Konsequente Investitionen in das Saarlouiser Werk und die Zusage, den Focus mitsamt seiner neuen Generationen auch künftig an der Saar herzustellen, sind auch Mattes zu verdanken, der stets ein gutes und konstruktives Verhältnis zu den Mitarbeitern und zum Betriebsrat pflegte. Am 1. Januar 2017 gibt er seine Funktion an Gunnar Herrmann ab.

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