Binnenschifffahrt Flussschiffer spüren Dürre deutlich

Berlin/Saarbrücken · Die Versorgung der Saar-Stahlindustrie und der Kraftwerke ist allerdings gesichert.

 Die Binnenschiffer haben wenig Wasser unter dem Kiel.

Die Binnenschiffer haben wenig Wasser unter dem Kiel.

Foto: dpa/Jens Wolf

Wegen der niedrigen Pegelstände können viele Transportschiffe Flüsse in Deutschland nur noch eingeschränkt befahren. Auf dem Rhein, der wichtigsten Wasserstraße hierzulande, sei ein Passieren teils nur noch mit halber Ladung oder weniger möglich, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt mit. „Sollte das warme Hochdruckwetter anhalten und keine entscheidenden Niederschläge fallen, werden die Wasserstände weiter fallen“, sagte Sprecherin Claudia Thoma. „Gegebenenfalls kann der Schiffsverkehr dann streckenweise zum Erliegen kommen.“ Auch könnten Warentransporte teurer werden.

Auf dem Rhein werden rund 80 Prozent aller Güter der Binnenschiffer transportiert. Auch auf der Elbe sei der Schiffverkehr eingeschränkt und auf der Oder könnten Schiffe für Güter und Fahrgäste gar nicht mehr fahren, sagte Thoma.

Wenn es in den nächsten Tagen nicht regne, könnte die Schifffahrt auch auf der Donau eingestellt werden, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt, Jens Schwanen. „Bereits jetzt haben Binnenschiffer in einzelnen Regionen Deutschlands erhöhte Personal- und Treibstoffkosten, weil sie mehr Schiffe in Fahrt bringen müssen.“

Auch die Versorgung der saarländischen Stahlindustrie mit Erzen und Kokskohle ist von dem Niedrigwasser betroffen. „Wir müssen mehr Schifffracht bestellen, weil die Schiffe nur noch mit halber Ladung fahren können“, sagte eine Sprecherin. Würde die Situation noch schlimmer, müssten die Rohstoffe über die Bahn herangekarrt werden.

Die saarländischen Kohlekraftwerke sind hingegen kaum betroffen. Derzeit würden nur die Kraftwerke in Fenne Strom liefern. Diese würden per Bahn mit Kohle versorgt, sagte ein Sprecher des Kraftwerksbetreibers Steag. Die Stromfabriken in Bexbach und Quierschied, die ihre Kohle ebenfalls per Bahn erhalten, seien derzeit selten am Netz.

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