Flugbegleiter streiken

Mörfelden-Walldorf · Im Tarifstreit bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und Germanwings hat die Kabinengewerkschaft Ufo ihre Mitglieder für heute zu einem ganztätigen Streik aufgerufen. Der bereits für Montag geplante Ausstand war abgesagt worden, um noch einmal Gespräche zu führen. Offenbar ohne Erfolg. Bei Eurowings sind heute die Standorte Düsseldorf und Hamburg betroffen, bei Germanwings auch Köln, Dortmund, Hannover, Stuttgart und Berlin. Damit ist nahezu das gesamte Europanetz der Lufthansa-Billigflug-Plattform Eurowings von Ausfällen und Verspätungen bedroht. Germanwings betreibt für die Plattform 58 Flugzeuge, die Eurowings 23 Jets.

Den Flughafen Saarbrücken-Ensheim berührt der Streik unmittelbar nicht. Eurowings fliegt vom Saarland aus erst ab Mai 2017.

Bei der Germanwings seien die Verhandlungen für Teilzeitregelungen der Flugbegleiter gescheitert, teilte die Gewerkschaft mit. Der Streik bei Eurowings bezieht sich nach Ufo-Angaben auf die Forderungen zu Vergütung, Manteltarif, Altersversorgung, Mitarbeiterfonds und Arbeitsplatzsicherung. Es ist aber fraglich, wie viele der 400 Eurowings-Flugbegleiter Ufo zu einem Streik bewegen kann, da die Konkurrenzgewerkschaft Verdi in der Belegschaft stark vertreten ist.

I n den Verhandlungen hatte die Ufo nach eigenen Angaben zuletzt eine Schlichtung nach dem Vorbild der Eurowings-Mutter Lufthansa vorgeschlagen, wo Lösungen gefunden worden waren. Das Eurowings-Management habe sich kurzfristig dazu nicht in der Lage gesehen. Eurowings beharrte dagegen darauf, dass man zu allen offenen Themen eine Schlichtung angeboten habe. Den Flugbegleitern habe man bei einer Laufzeit von 39 Monaten Gehaltserhöhungen von durchschnittlich sieben Prozent und eine höhere Gehaltsstruktur offeriert. Für den Streik habe man kein Verständnis.

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