Folgen von Handelskonflikten Firmen enttäuschen Anleger mit gesenkten Prognosen

Frankfurt · Internationale Handelskonflikte hinterlassen einer Studie zufolge erste Spuren bei deutschen Unternehmen. Trotz der robusten Konjunktur mussten im ersten Halbjahr 42 börsennotierte Firmen ihre Geschäftserwartungen nach unten korrigieren, wie aus einer Untersuchung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht.

Das sei der höchste Stand in einem ersten Halbjahr seit 2011, als die Analyse erstmals gemacht wurde. In den ersten sechs Monaten 2017 hatten nur 29 Unternehmen ihre Umsatz- oder Gewinnprognosen kassiert. Zugleich verringerte sich die Zahl der positiven Korrekturen, bei denen die Firmen besser abschneiden wollen als zunächst geplant, von 106 auf 42.

„In den letzten Monaten haben vor allem stark im internationalen Wettbewerb stehende und im Ausland engagierte Unternehmen Probleme bekommen, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen“, erläuterte EY-Experte Martin Steinbach. Sie seien besonders betroffen von weltweiten geopolitischen Entwicklungen. „Der Handelskonflikt zwischen den USA und China führt inzwischen zu spürbaren Einbußen für exportorientierte deutsche Unternehmen.“

So senkte beispielsweise der Autobauer Daimler seine Gewinnprognose, weil China in dem Konflikt mit Washington Zusatzzölle auf in den USA gebaute Autos erhebt. Der Studie zufolge kassierte jedes vierte Unternehmen aus der Autoindustrie im ersten Halbjahr seine Prognose. In den Branchen Software, Immobilien und Telekommunikation hätten dagegen die positiven Korrekturen überwogen.

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