Rekordjahr Festo stärkt den Standort Saarland

Hannover · Das Automatisierungstechnik-Unternehmen will weitere Millionen in das Werk St. Ingbert-Rohrbach investieren.

 Alfred Goll, Vorstandssprecher von Festo, sieht die Entwicklung im Saarland positiv.

Alfred Goll, Vorstandssprecher von Festo, sieht die Entwicklung im Saarland positiv.

Foto: Foto: Festo AG & Co. KG

Festo hat ein Rekordjahr hinter sich: „Mit 3,1 Milliarden Euro wurde unser Umsatzziel klar übertroffen. Ich bin jetzt zehn Jahre bei Festo und habe ein solches Jahr noch nicht erlebt“, sagte Alfred Goll, Chef des Automatisierungs-Spezialisten, gestern auf der Hannover Messe. Und die Zeichen stehen eindeutig auf eine Fortsetzung dieser Entwicklung. „Die Weltwirtschaft ist hervorragend auf Kurs. Auch im laufenden Jahr wollen wir noch einmal stark wachsen“, sagte Goll. Die stärksten Impulse kommen derzeit aus Asien, aber auch Europa hat mit zehn Prozent Umsatzwachstum zu dem kräftigen Plus beigetragen. „Unsere großen Märkte sind Deutschland, USA und China.“ Am besten entwickele sich die Nachfrage aus den Bereichen Automotive und Nahrungsmittel. Den hohen Anteil der Autoindustrie führt Goll sowohl auf Investitionen in konventionelle Technologien als auch die Elektromobilität zurück.

Die positive Entwicklung zeigt sich auch in der Beschäftigung. Die Zahl der Mitarbeiter ist weltweit von 18 800 auf 20 100 gestiegen, alleine 8800 arbeiten in Deutschland, 2800 davon am saarländischen Standort in St. Ingbert-Rohrbach. Ein Ende des Trends zur Aufstockung des Personals ist nicht in Sicht. „Wir stellen alleine in Deutschland derzeit noch einmal 200 Leute zusätzlich ein“, sagte der Chef des in Esslingen (bei Stuttgart) ansässigen Unternehmens. Auch im Saarland würden weitere Mitarbeiter eingestellt.

Goll strahlt, wenn er auf die Entwicklung des saarländischen Standortes zu sprechen kommt. „Wir haben erneut in die Produktion investiert und entschieden, dass wir auch Rund- und Kompaktzylinder in Rohrbach produzieren werden. Alleine die Investitionen in die hierfür notwendigen Maschinen betragen rund 20 Millionen Euro“, sagte Goll unserer Zeitung. Weitere 20 Millionen Euro fließen in den Ausbau des Customer-Service-Centers in Rohrbach. „Es ist schon immens, was wir da im Augenblick machen“, sagte Goll.

Customer Service bedeutet die Bündelung einer Logistik-Kette an einem Standort. „Unser Produktionsverbund arbeitet so, dass aus einem Werk primär die Antriebe kommen, aus anderen Standorten jeweils Ventile, Schläuche, Sensorik und Wartungseinheiten. All diese Komponenten werden im Customer Service Center gebündelt zu einem Logistik-Verbund und von dort aus in alle Welt verteilt. Dieser Standort ist St. Ingbert“, erläuterte Goll.

Das Festo-Lernzentrum in Rohrbach entwickele sich ebenfalls gut. „Wir werden das erfolgreich weiterführen“, sagte der Festo-Chef. „Auch das Festo Polymer-Kompetenzzentrum, was wir schon vor Jahren in St. Ingbert angesiedelt haben, läuft hervorragend.“, sagte Goll. In diesem Zentrum stellt Festo Kunststoff-Teile her.

Festo will die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung weiter erhöhen. 2017 lag ihr Anteil bei rund acht Prozent vom Umsatz. Die Vorgabe des Festo-Chefs für die weitere Entwicklung fällt eindeutig aus: „Wir wollen unsere Innovationsführerschaft weiter ausbauen.“

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