Ex-Bäcker Rudolf Maus muss ins Gefängnis
Saarbrücken · Der frühere Inhaber der Bäckereikette Maus, Rudolf Maus, muss ins Gefängnis. Gestern wurde er vor dem Landgericht verurteilt. Die Mitangeklagten bekamen Bewährungsstrafen.
Der Gründer der Bäckereikette Maus aus Altenkessel, Rudolf Maus (67), muss für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Gestern verurteilte ihn das Landgericht Saarbrücken wegen "Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt in 117 Fällen". Das mitangeklagte Ex-Geschäftsführer-Ehepaar Ketzer wurde zu jeweils einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Maus' frühere Ehefrau, die ebenfalls in dem Betrieb beschäftigt war, wurde wegen Beihilfe zu den Taten zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Wie das Landgericht gestern mitteilte, haben Maus und Koch erklärt, keine Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.
Den Angeklagte wurde in dem Prozess vorgeworfen, in der Bäckereikette Maus eine schwarze Kasse geführt und den Mitarbeitern Teile ihres Lohns an der Steuer und Sozialversicherung vorbei ausgezahlt zu haben. "Ich habe schwarz Löhne gezahlt", hatte Maus im Prozess zugegegeben. Das Geld sei in der Regel zu der monatlichen Gehaltsabrechnung ins Kuvert gesteckt worden. Die Auszahlungen wurden in einer inoffiziellen Buchhaltung festgehalten. Durch die Schwarzgeld-Zahlungen habe die Bäckerei zwischen 2006 und 2011 mehr als eine Million Euro an Sozialversicherungsbeiträgen hinterzogen, rechnet die Anklageschrift vor. An Lohnsteuer wiederum habe das Unternehmen knapp 215 000 Euro hinterzogen.
Insolvenz brachte es ans Licht
Aufgeflogen war der Betrug, nachdem das Unternehmen 2011 Insolvenz angemeldet hatte. Der Insolvenzverwalter hatte bemerkt, dass an den Kassensystemen und den Umsätzen manipuliert worden war. Auf Nachfrage beim Geschäftsführer-Ehepaar Ketzer zog dieses die Notbremse und erstattete Selbstanzeige. Außerdem ließ Maus frühere Ehefrau den Ermittlern die Rinbuchkladden mit der Parallelbuchhaltung zukommen, auf deren Basis die hinterzogenen Beiträge nun berechnet wurden.
