Energiewende auf Sparflamme

Meinung:

Energiewende auf Sparflamme

Von SZ-Korrespondent Stefan Vetter

Die Energiewende sei nicht mehr aufzuhalten, sagt Sigmar Gabriel und feiert damit seine Reform der Ökostrom-Förderung. Die Energiewende kommt allenfalls halbherzig voran, muss man ihm entgegenhalten. Deshalb gibt es auch kaum Anlass zum Feiern. Seit 2011 hat sich der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind nahezu verdoppelt. Er liegt jetzt bei etwa 33 Prozent. Das ist zweifellos ein großer Erfolg. Bis 2025, also in knapp einem Jahrzehnt, sollen daraus aber nur 45 Prozent werden. Warum eigentlich so bescheiden? Weil Gabriel die harte Auseinandersetzung scheut. Mit den Bundesländern, in denen der Netzausbau viel stärker vorangetrieben werden müsste. Mit den Ländern, die weiter auf Kohle setzen. Und natürlich auch mit den Gewerkschaften, die die Arbeitsplätze bei den fossilen Energieträgern im Blick haben. Deutschland war beim Atomausstieg Vorreiter. Um diese Rolle auch bei den erneuerbaren Energien auszufüllen, muss Gabriel deutlich mehr tun.

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