Energiekosten Strompreise bleiben 2018 hoch

Berlin/Frankfurt · Vor allem die Netzentgelte sollen im kommenden Jahr spürbar steigen.

 Die Netzentgelte treiben nächstes Jahr die Strompreise.

Die Netzentgelte treiben nächstes Jahr die Strompreise.

Foto: picture alliance / dpa/Martin Schutt

Verbraucher können auch im nächsten Jahr nicht mit einer spürbaren Entlastung beim Strompreis rechnen. Die sogenannte Ökostrom-Umlage für Strom aus Windkraft und Sonne dürfte nach Einschätzung des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) 2018 nur leicht auf 6,71 Cent pro Kilowattstunde sinken. Derzeit beträgt die Umlage, die von Verbrauchern über die Stromrechnung bezahlt wird, 6,88 Cent. Die BEE-Prognose bewegt sich auf dem Niveau der Vorhersagen anderer Experten. Die Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW wollen die Höhe am 16. Oktober mitteilen.

Was eine etwas niedrigere EEG-Umlage für Haushalte am Ende bedeutet, ist kaum zu berechnen. Es hängt davon ab, was die Energiekonzerne an Kunden weitergeben. Zudem kommen noch weitere Umlagen hinzu, etwa die Netzentgelte. Diese wollen die Netzbetreiber zum Teil kräftig erhöhen. Die stärkste Preiserhöhung hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion angekündigt. Einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge will Amprion  seine Preise im nächsten Jahr um 45 Prozent anheben. Amprion  versorgt Nordrhein-Westfalen, aber auch Rheinland-Pfalz und das Saarland  mit Hochspannungsstrom. Voriges Jahr betrug das Plus nur zwölf Prozent.

Kostentreiber sind „netzstabilisierende Maßnahmen“. Sie werden erforderlich, weil immer mehr Wind- und Sonnenstrom ins Netz drängt. Der ist nur schwer kalkulierbar und macht teure Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Außerdem müssen Kraftwerke vorgehalten werden, die dann einspringen, wenn zu wenig Wind- und Sonnenstrom ins Netz gelangt.

Die EEG-Umlage wird als Differenz zwischen dem Preis, den Erzeuger für ihren Strom bekommen, und den garantierten Abnahmepreisen für Ökostrom berechnet. Je niedriger der Börsenpreis, den Energiekonzerne zahlen müssen, desto höher die Umlage. Sie fließt auf Konten der Netzbetreiber, die darüber Einnahmen und Ausgaben abwickeln.

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