Einigung im Milliardenstreit um Skandalbank Hypo Alpe Adria

Wien · Im milliardenschweren Streit um die Skandalbank Hypo Alpe Adria zwischen Österreich und deutschen Finanzinstituten stehen die Zeichen auf Einigung. Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) verkündete gestern, dass genügend Gläubigern das Rückkaufangebot angenommen habe. Zwei Drittel müssten zustimmen, damit der Deal wirksam wird. Die Annahmefrist für die Gläubiger endet am Freitag. Österreichs Regierung will so einen jahrelangen Rechtsstreit verhindern. Die Einigung sieht eine Rückzahlung von 90 Prozent der investierten Gelder vor. Deutsche Banken und Versicherungen hatten nach der Pleite der Bank sowie einem Schuldenschnitt um rund sieben Milliarden Euro gebangt. Insgesamt geht es um offene Forderungen in Höhe von elf Milliarden Euro . Betroffen sind unter anderem die Commerzbank , die Hypo-Vereinsbank, der Versicherer Allianz, der Rückversicherer Munich Re und die Nord-LB.

Die Einigung hat aus Sicht der Gläubiger einen fahlen Beigeschmack, sagte der Chefvolkswirt des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, Klaus Wiener. Österreich könne die gesamten Schulden auszahlen. Wiener sieht aber eine "politisch motivierte Zahlungsunwilligkeit". Kärnten hatte jahrelang den Expansionskurs der Hypo Alpe Adria mit Anleihen in Höhe von elf Milliarden Euro unterstützt. Die Bank verspekulierte sich und wurde 2009 verstaatlicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort