Die neue Creos-Zentrale in der Mitte

Homburg · Um den Jahreswechsel herum will der Gasnetzbetreiber Creos Deutschland seinen neuen Firmensitz in Homburg beziehen. Das Unternehmen plant neues Wachstum mit Energiedienstleistungen.

 Nach sieben Monaten steht der Rohbau der neuen Creos-Zentrale in Homburg. Foto: Meyer zu Tittingdorf

Nach sieben Monaten steht der Rohbau der neuen Creos-Zentrale in Homburg. Foto: Meyer zu Tittingdorf

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Für die Saarländer mag die Landeshauptstadt Saarbrücken ihr Zentrum sein, für den regionalen Gasnetzbetreiber Creos Deutschland sieht das anders aus. "Für uns ist Homburg das Zentrum", sagt Geschäftsführer Jens Apelt. Schließlich erstreckt sich das Gasnetz von Saar und Mosel bis zum Rhein. Das 1700 Kilometer lange Leitungsnetz versorgt 2,7 Millionen Menschen im Saarland und in Rheinland-Pfalz mit Erdgas. Homburg liegt fast genau in der geografischen Mitte. Deshalb entsteht dort im Gewerbegebiet "Am Zunderbaum" für acht Millionen Euro die neue Firmenzentrale sowie ein Werkstattgebäude.

Am Donnerstag feierte das Unternehmen Richtfest, im günstigsten Fall Ende des Jahres, wahrscheinlich aber erst im Januar 2017 werde die Belegschaft dort einziehen, sagt Apelt. Etwa 70 Beschäftigte bekommen dort ihren neuen Arbeitsplatz. Der bisherige Firmensitz in Saarbrücken wird aufgegeben. "Durch den Umzug werden wir in die Lage versetzt, die Anzahl unserer Betriebsstellen von vier auf drei zu reduzieren", sagt Geschäftsführer Apelt. Die weiteren Betriebsstellen in Völklingen und Frankenthal bleiben erhalten. Mitarbeiter, die dort Aufgaben für das Gesamtunternehmen hatten, wechseln jedoch auch nach Homburg . Insgesamt hat Creos den Angaben Apelts zufolge rund 120 Mitarbeiter.

Dank der neuen Lage direkt an der Autobahn "sind wir relativ schnell an allen Standorten des Netzes", sagt Apelt. Weiterer positiver Effekt des Neubaus: An der Planung war das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation beteiligt, und "die neue Arbeitsumgebung wurde optimal auf unsere Arbeitsabläufe zugeschnitten".

Für die Weiterentwicklung des Unternehmens hat sich die Geschäftsführung einiges vorgenommen: So will sich Creos nicht auf das angestammte, von der Bundesnetzagentur regulierte Netzgeschäft beschränken. Wachstum soll das Tochterunternehmen Creos Services bringen, das diverse Dienstleistungen rund um Management und Bau von Energienetzen anbietet. Apelt schwebt dabei eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den Stadtwerken vor. Auch kann er sich vorstellen, angesichts der Digitalisierung bei den Energiedienstleistungen und beim Ausbau erneuerbarer Energien weitere Unternehmen zu gründen und sich an Start-ups zu beteiligen.

Creos gehört zum luxemburgischen Enovos-Konzern und hat im vergangenen Jahr rund 83,5 Millionen Euro Umsatz gemacht. Unter dem Strich weist die Bilanz einen Gewinn von 9,45 Millionen Euro aus.

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