Deutsche Bahn schafft die Fahrkarte ab

Berlin · Zugfahren ohne klassische Fahrkarte: Die Deutsche Bahn plant, das digitale Ticketing einzuführen. "Der Zug kann dann über das Handy eines Passagiers erkennen, dass er eingestiegen ist", sagte Bahnchef Richard Lutz der "Bild am Sonntag". "Je nachdem, wo er aussteigt, wird die Fahrt automatisch abgerechnet werden." Die nötige WLAN-Infrastruktur existiere bereits.

Beim digitalen Ticketing sei die Bahn noch im Versuchsstadium. "Aber ich glaube, dass diese Entwicklung in den nächsten Jahren Stück für Stück kommen wird", sagte Lutz. Künftig werde man "kein Ticket mehr für die Bahn brauchen". Darüber hinaus kündigte der Bahnchef eine Sicherheitsoffensive an. "Wir bauen die Videoüberwachung an unseren Bahnhöfen massiv aus", sagte Lutz. "Bis Ende 2017 werden wir zusätzlich zu dem bereits geplanten Etat weitere zehn Millionen Euro investieren, um mehr als 1000 Bahnhöfe mit 7000 zusätzlichen Kameras auszustatten." 40 Bahnhöfe, darunter neun große in Berlin sowie die Hauptbahnhöfe Düsseldorf, Essen, Hamburg und Dortmund würden noch 2017 mit neuester Videotechnik ausgestattet oder modernisiert.

In den ersten vier Monaten 2017 wurde die Bahn laut Lutz pünktlicher. 83 Prozent der Züge im Fernverkehr seien pünktlich, 2016 waren es 79 Prozent. Als pünktlich gilt bei der Bahn jeder Zug, der nicht über fünf Minuten Verspätung hat. Auch bei der Anschlusspünktlichkeit sei man besser. "Über 90 Prozent unserer Kunden erreichen ihre Anschlüsse."

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