Wie junge Leute besser eine Ausbildung finden Coach hilft auf dem Weg zur Lehrstelle

Saarbrücken · Das Saarland will junge Leute dabei unterstützen, ihre Persönlichkeit zu stärken und so besser in das Berufsleben zu starten.

 Coaches unterstützen auch junge Leute aus anderen Ländern auf dem Weg zu einer Ausbildung.

Coaches unterstützen auch junge Leute aus anderen Ländern auf dem Weg zu einer Ausbildung.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Die Landesregierung, die Bundesagentur für Arbeit (BA) an der Saar und die Kammern für das Handwerk beziehungsweise Industrie- und Handel denken sich gemeinsam immer mehr Aktionen aus, um jungen Menschen erfolgreich zu einem Ausbildungsplatz zu verhelfen.

An junge Leute, die auf diesem Weg eine intensivere Betreuung brauchen, weil sie zum Beispiel Lernschwächen haben, persönliche Probleme, Schwierigkeiten mit Bewerbungen oder auch dem Auftreten in Bewerbungsgesprächen, richtet sich eine Aktion, die gestern der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Teilnehmer an der Aktion erhalten eine persönliche Betreuung von Ausbildungs- beziehungsweise Migrations-Coaches. Zu den Zielen dieser individuellen Betreuung gehört es auch, jedem Teilnehmer mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln, damit er seine Ausbildung im Betrieb erfolgreich meistern kann und anschließend möglichst auch übernommen wird. Ab September gehen im Saarland drei Ausbildungs-Coaches und vier Migrations-Coaches an den Start. Diese sind jeweils bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie der Handwerkskammer (HWK) beschäftigt. Sie stellen neben der persönlichen Betreuung auch die Kontakte zu ausbildungswilligen Unternehmen her. Die intensive persönliche Betreuung können Jugendliche in Anspruch nehmen, die bei der Agentur für Arbeit im Saarland sowie den beteiligten Jobcentern im Regionalverband Saarbrücken, in Neunkirchen sowie im Saarpfalz-Kreis in der Beratung sind. Von dort muss die Zustimmung für die Teilnahme am Coaching kommen. Für das Ausbildungs-Coaching stehen 66 Plätze zur Verfügung, für das Migranten-Coaching nochmals 60. Schließt jemand das Coaching erfolgreich ab, wird der Platz jeweils mit einem neuen Teilnehmer nachbesetzt.

Die Aktion ist für die nächsten drei Jahre finanziert. Eine Kooperationsvereinbarung unterzeichneten gestern Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD), Heidrun Schulz als Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Saarland-Rheinland-Pfalz der Bundesagentur für Arbeit sowie der Hauptgeschäftsführer der HWK Arnd Klein-Zirbes und für die IHK Heino Klingen. Nach Ansicht der Wirtschaftsministerin haben die jungen Leute mit einem Coaching sehr gute Chancen, einen Ausbildungsplatz mit anschließender Übernahme zu finden, da Saar-Unternehmen in allen Branchen mittlerweile gute Fachkräfte suchen.

„Ich freue mich riesig darüber, dass wir es gemeinsam schaffen, Jugendlichen den Weg in die Ausbildung zu ebnen und so auch dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu beseitigen“, sagt Schulz. Klein-Zirbes freut sich schon auf Absolventen des Coachings, „denn uns fehlen in allen Berufen des Handwerks Fachkräfte. Wir haben 600 freie Lehrstellen zu vergeben.“ Auf Interessenten komme auch viel Arbeit mit moderner Technik zu. Heino Klingen betont, die „Ausbildungs-Coaches der IHK kümmern sich mit Einfühlungsvermögen, Kompetenz und Kontakten zu den Betrieben um die Jugendlichen“. Die Nähe der Kammer zu den Unternehmen sei hier zudem ein klarer Vorteil.

Ein solcher Coach der IHK ist Laura Franz. „Ich versuche, die Persönlichkeit der Teilnehmer zu stärken“, sagt sie. Ihre Kollegin Wendy Petereit hilft zum Beispiel auch bei Online-Bewerbungen, die immer häufiger vorausgesetzt werden. Bernhard Stopp kümmert sich um Migranten. Ihnen hilft er zum Beispiel bei den Vorbereitungen auf ein Vorstellungsgespräch. Der Coach begleitet Teilnehmer auch zu Vorstellungsgesprächen und gibt ihnen so Rückhalt.

Ansprechpartner: Marcel Braun Agentur für Arbeit Saarland, Tel. (06831) 44 81 23; Handwerkskammer Tel. (0681) 5 80 98 09; Industrie- und Handelskammer Tel. (0681) 95 20 0.

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