Auswärtige Regiearbeit: Neues von Schlingmann und Schildknecht

Saarbrücken · Es ist schon ein wenig kurios: Die heutige "Romeo und Julia"-Premiere am Staatstheater hätte durchaus eine Intendantinnen-Inszenierung sein können. Doch Dagmar Schlingmann hat das Stück nicht für das eigene Haus inszeniert, sondern Anfang März für das Deutsche Theater in Göttingen.

Mit Erfolg, liest man in der Presse. Das Publikum mochte Schlingmanns erfrischenden Zugriff auf den Stoff, die Kritik sprach von einem "eindrucksvollen" Abend. "Das macht es aus: Darum wieder die Tragödie von Romeo und Julia - diesmal mit Techno-Sound, Planscherei und Overknees", so das "Göttinger Tageblatt".

Auch Schlingmanns Amtsvorgänger Kurt Josef Schildknecht erntete in den vergangenen Monaten Anerkennung. Er wurde gleich zweimal ans Düsseldorfer Schauspielhaus gerufen, an eine der Bundesliga-Bühnen. Dort lieferte Schildknecht mit Ferdinand von Schirachs "Terror"-Gerichtsstück den ständig ausverkauften Blockbuster der Saison, wie man der Presse entnimmt. Das Premierenpublikum feierte das Regieteam mit Standing Ovations, die Kritik jubelte einhellig über den "fesselnden" Abend und glänzende Darsteller. Schildknechts zweite Regiearbeit - Hebbels "Nibelungen" - löste dann jüngst Lob und Kritik aus. Wobei Schildknecht für einen erkrankten Kollegen einspang und dessen Konzept übernahm. Mal ist von einer "dichten, spannenden" Aufführung die Rede, mal von einem "allzu braven Kammerspiel". Die Regie bleibe defensiv, setze keine Akzente, es fehlten Deutungsansätze. Schildknecht, wie man ihn in Saarbrücken nicht kennt.

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