Kündigungen bei Automobilzulieferer Nemak streicht in Dillingen 150 Jobs

Dillingen · Schuld ist die Diesel-Krise. Die Alugießerei selbst ist nicht in Gefahr, sagt der Werksleiter.

 Bei Nemak in Dillingen werden Motorteile aus Aluminium gegossen. Hier ein Blick in die Kernmacherei mit den Gussformen.

Bei Nemak in Dillingen werden Motorteile aus Aluminium gegossen. Hier ein Blick in die Kernmacherei mit den Gussformen.

Foto: nemak/Nemak

Die Dillinger Aluminiumgießerei Nemak will 150 Arbeitsplätze abbauen und wird den betroffenen Mitarbeitern in den meisten Fällen kündigen. Das teilte Werksleiter Markus Speicher auf Anfrage mit. Am Mittwoch sei die Belegschaft informiert worden. Das Werk, in dem derzeit noch mehr als 1100 Menschen beschäftigt sind, „leidet enorm unter der Diesel-Krise“, sagt Speicher. Fast zwei Drittel der Teile, die bei Nemak gegossen werden, seien für Diesel-Motoren bestimmt. Seit dem Jahr 2016 sei die Anzahl der bestellten Gussteile von 2,4 Millionen auf 1,7 Millionen zurückgegangen. „Wir hatten zwar noch versucht, diesen Einbruch mit Kurzarbeit aufzufangen“, sagt Speicher. Aber ein Ende der Durststrecke sei nach wie vor nicht absehbar, so dass an den betriebsbedingten Kündigungen kein Weg vorbei führe.

Allerdings geht der Werksleiter auch davon aus, dass sich das Jahresvolumen bei einer Fertigungskapazität von 1,8 Millionen Teilen einpendeln wird. „Der Standort und die verbleibenden 1000 Arbeitsplätze sind nicht in Gefahr“, versichert er. Die größten Kunden sind Daimler, BMW und Audi, aber auch der britische Autohersteller Jaguar, der derzeit mit den Folgen des Brexit zu kämpfen hat.

Das Dillinger Nemak-Werk hat im vergangenen Jahr seinen 25. Geburtstag gefeiert. Es gehört zur weltweit tätigen Nemak-Gruppe, die ihren Sitz in Monterrey (Mexiko) hat. Der Automobilzulieferer beschäftigt weltweit rund 22 000 Mitarbeiter in 38 Werken.

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