Tarife Alleinerziehende: Fast 37 Prozent leben von Hartz IV

Osnabrück · (afp) In der Metall- und Elektroindustrie spitzt sich der Streit um mögliche Arbeitszeitverkürzungen zu. Der Forderungskatalog, den die IG Metall in der kommenden Woche endgültig beschließen will, sei „völlig weltfremd“, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Rainer Dulger, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Überschlägig würden 200 000 Fachkräfte fehlen, wenn die Beschäftigten das Recht erhielten, die wöchentliche Arbeitszeit zeitweise von 35 auf 28 Stunden zu verringern.

Das Armutsrisiko von Alleinerziehenden hat sich in den letzten Jahren spürbar erhöht. 2016 verfügten 43,6 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe über entsprechend geringe Einkünfte. Im Jahr 2005 lag der Anteil noch bei 39,3 Prozent. Das geht aus aktuellen Daten der Bundesregierung hervor, die die Sozialexpertin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, abgefragt hatte. Demnach war auch mehr als jeder dritte Alleinerziehenden-Haushalt mit minderjährigen Kindern auf Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) angewiesen. Der Anteil lag bei 36,9 Prozent. In absoluten Zahlen waren das 606 000 – knapp 42 000 mehr als 2005. Als arm gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt. Für einen Single-Haushalt lag die Armutsgefährdungsschwelle 2016 bei 969 Euro im Monat.

(AFP)
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