Europas Finanzsystem 950 Milliarden Euro fauler Kredite belasten die Banken

Brüssel · Europas Banken leiden weiterhin unter einer riesigen Last fauler Kredite. EU-weit belaufen sie sich nach Angaben der EU-Kommission auf 950 Milliarden Euro. Allerdings hätten die Institute  nach Jahren der Krise beim Abbau von Problemkrediten Fortschritte gemacht. Der Anteil der „notleidenden“ Kredite sei zuletzt in nahezu allen EU-Staaten zurückgegangen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Die Gesamtquote der Kredite, deren Rückzahlung ungewiss ist, habe nach den jüngsten verfügbaren Zahlen im zweiten Quartal 2017 bei 4,6 Prozent gelegen. Ein Jahr zur waren es noch 5,6 Prozent. Gegenüber dem vierten Quartal 2014 sank die Quote um ein Drittel.

Am stärksten von faulen Krediten belastet sind noch Banken in Griechenland, Zypern und Portugal, wie der zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis sagte. Italien, die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, folgt dahinter. „Wir können nicht sagen, dass das Problem gelöst ist“, sagte Dombrovskis. Aus der Brüsseler Behörde hieß es, Italien habe zuletzt „beeindruckende Fortschritte“ verzeichnet. Ein wichtiger Grund für die EU-weit positive Entwicklung sei das anziehende Wirtschaftswachstum gewesen. Die EU-Kommission kündigte an, im März weitere Vorschläge zur Reduzierung von Problemkrediten zu machen. Die Behörde plädiert zudem dafür, die Einführung eines europaweiten Sicherungssystems für Sparguthaben stärker an den Abbau von Risiken und faulen Krediten zu knüpfen.

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