Stellenabbau im Saarlouiser Werk Ford-Betriebsrat pocht auf Vereinbarungen

Saarlouis · Nach dem angekündigten Stellenabbau im Ford-Werk in Saarlouis hat der Betriebsrat vom Management des Autobauers die Einhaltung bestehender Vereinbarungen angemahnt.

 Autobauer Ford plant in Saarlouis einen massiven Stellenabbau. 1600 Jobs sind gefährdet. Im Kölner Werk (siehe Foto) soll es jedoch vorerst keine vergleichbaren Einschnitte geben.

Autobauer Ford plant in Saarlouis einen massiven Stellenabbau. 1600 Jobs sind gefährdet. Im Kölner Werk (siehe Foto) soll es jedoch vorerst keine vergleichbaren Einschnitte geben.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Fertigung des Modells C-Max sei für das gesamte kommende Jahr vereinbart gewesen, teilte die Arbeitnehmervertretung am Dienstag in Saarlouis mit. Zudem habe es Zusagen für Stückzahlen gegeben für ein Arbeitsmodell mit drei Schichten bis zum Sommer 2022.

Das Unternehmen hatte am Vortag wegen Verlusten im Europageschäft auf einer Betriebsversammlung Verhandlungen mit dem Betriebsrat angekündigt. Dabei wird es um einen beträchtlichen Jobabbau am zweitgrößten Produktionsstandort von Ford gehen, wie viele Stellen verschwinden, steht laut Ford aber noch nicht fest.

Der Konzern sagte, mit dem Auslaufen der C-Max-Produktion 2019 sei eine Umstellung von einem Drei- auf ein Zweischichtmodell denkbar. 400 Beschäftigte verließen das Unternehmen sowieso Ende des Jahres in den Ruhestand. Zudem liefen 500 Leiharbeitsverträge Mitte 2019 aus. Über 600 weitere Beschäftigte gingen in den kommenden Monaten in den Ruhestand oder könnten in Altersteilzeit gehen.

Der Betriebsrat betonte, die Belegschaft sei vom Management enttäuscht und sprach von einem „großen Vertrauensverlust“. „Die jetzigen Pläne des Managements wären also ein klarer Vertragsbruch“, hieß es in einer Mitteilung. Ein Ende der C-Max-Produktion sowie eine Umstellung auf zwei Schichten könne es nur mit sozialverträglichen Lösungen sowie Beschäftigungsalternativen geben.

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