Digitalisierung bringt Stahlindustrie Vorteile Die Digitalisierung bringt der deutschen Stahlindustrie Vorteile

Düsseldorf · Neue Studie sieht durch engere Zusammenarbeit von Herstellern, Zulieferern und Kunden einen internationalen Wettbewerbsvorsprung  

Die deutsche Stahlindustrie kann sich mit einer schnellen und konsequenten Digitalisierung in den Unternehmen einen großen internationalen Wettbewerbsvorsprung verschaffen. Das ist das Ergebnis einer Studie von IW Consult im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Sie biete die Chance einer noch engeren Vernetzung der Produktionsprozesse und Abläufe zwischen Stahlproduzenten, Zulieferern sowie Kunden. Gepaart mit einer besonders kompetenten Forschungs- und Hochschul-Infrastruktur habe man in Deutschland im Unterschied zu anderen Staaten die komplette Wertschöpfungskette vor Ort. Eine engere Zusammenarbeit verkürze Produktzyklen und bringe neue Produkte schneller auf die Weltmärkte. Ein solcher Kooperationsvertrag etwa zur Verbesserung von Grobblechen existiert seit 2015 auch an der Saar zwischen der Dillinger Hütte und der Universität des Saarlandes.

Zugleich investiert die deutsche Stahlindustrie laut Studie selbst hohe Beträge in die Forschung, alleine 365 Millionen Euro jährlich in den Bereich Fahrzeugbau und 342 Millionen Euro in den Maschinenbau. Martin Theuringer, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Mitbetreuer der Studie betont gegenüber unserer Zeitung, die Stahlindustrie sei durch ihre Impulse für neuestes Wissen und wegweisende Technologien einer der wichtigsten Quellen für die deutsche Wirtschaft und deren Wachstum. Diese Bedeutung werde künftig noch zunehmen, prognostiziert die Studie. Bereits 40 Prozent der Kunden nutzten digitale Produkte aus der Stahlindustrie. Sie bekämen so nicht nur  ein tiefgreifenderes Verständnis für die Qualität neuester Produkte, sondern könnten sich mit eigenen Erfahrungen rückkoppeln mit den Stahlunternehmen. Dieser Kompetenzaustausch ermögliche noch hochwertigere Produkte in kürzeren Zeitabständen. Gleichzeitig würden Lieferbeziehungen zwischen Stahlherstellern und Kunden weiter verfestigt. 43 Prozent der deutschen Unternehmen erweitern laut Studie schon ihr Produktportfolio mit digitalen Komponenten aus der Stahlindustrie, 54 Prozent verkürzen durch digitale Angebote der Stahlindustrie Produktzyklen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort