Landesbank expandiert Saar-LB will wieder in den luxemburger Markt

Saarbrücken · Von 1996 bis 2011 hatte die Saar-LB ein Büro in Luxemburg. Nun will sie den Markt erneut von Trier aus erschließen.

Landesbank expandiert: Saar-LB will wieder in den luxemburger Markt
Foto: Becker & Bredel

Die Saar-LB setzt künftig wieder stärker auf Wachstum als auf Sparkurs. Thomas Bretzger, seit Anfang des Jahres neuer Vorstandschef der saarländischen Landesbank hat dieses Motto ausgegeben. Ein Signal dafür sind die Expansionspläne der Bank: Schon im November hat die Saar-LB ein Büro in Mannheim eröffet, über das Vertriebsmitarbeiter künftig noch gezielter die Region Rhein-Main-Neckar bearbeiten sollen.

Koblenz und Trier in Planung

Und auch weitere Standorte sind bereits geplant. Mit Büros in Koblenz und Trier soll das Marktgebiet noch weiter ausgedehnt werden. Vor allem dem Büro in Trier kommt dabei große Bedeutung bei. Denn von da aus will die Landesbank auch den Finanzmarkt in Luxemburg wieder stärker ins Visier nehmen. Dort war die Saar-LB bereits zwischen 1996 und 2011 vertreten, hatte das Büro aber mit hohen Verlusten wieder geschlossen. „Wir machen das, was wir wirklich können“, hatte der damalige Vorstandschef Thomas Christian Buchbinder 2011 gesagt und darauf verwiesen, dass der Fokus stärker auf Frankreich liege, während Luxemburg kein Markt sei. Das soll sich nun offensichtlich wieder ändern.

Ergebnis steigt deutlich

Die Bank agiert mit ihrer Expansionsstrategie aus einer Position der Stärke. Das Vorsteuerergebnis im vergangenen Jahr war mit 50,5 Millionen Euro nach 13,9 Millionen Euro im Vorjahr mehr als solide. Dass unterm Strich nur 11,9 Millionen Euro stehen - nach 10,5 Millionen Euro - ist auch dem früheren Luxemburger Büro zu verdanken. Denn noch ist es strittig, ob die Verluste des Büros steuerlich geltend gemacht werden können. Angesichts der guten Finanzsituation hat die Bank die Steuern vorläufig bezahlt, ein Rechtsstreit läuft aber weiter, so dass auch eine Rückzahlung möglich wäre.

Zinsüberschuss steigt

Trotz der niedrigen Zinsen ist des der Bank gelungen, den Zinsüberschuss weiter zu steigern. Er lag mit 112,4 Millionen 2,7 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis. Auch der Provisionsüberschuss ist gestiegen. nach 10,8 Millionen Euro im Vorjahr steht dort nun ein Plus von 13,6 Millionen Euro unter dem Strich. Der Verwaltungsaufwand, der mit einem Restrukturierungsprogramm mittelfristig sinken soll, ist erst einmal wegen hoher Anlaufkosten gestiegen. Die Personalkosten sanken zwar um eine Million Euro auf 43,7 Millionen Euro, die Sachkosten sind dafür um 2,3 Millionen Euro auf 44,9 Millionen Euro gestiegen.

Gute Konjunktur bringt Millionen-Spritze

Die gute Konjunktur in Deutschland macht sich in der Bilanz der Saar-LB durch einen Millionenplus im Bewertungsergebnis bemerkbar. Weil zahlreiche Risikopositionen aufgelöst werden konnten, ist hier ein Plus von 34,4 Millionen Euro angefallen. Risikovorstand Matthias Böcker betont aber, dass das ein Ergebnis ist, was sich so nicht wiederholen werde.

Ausschüttungen an Land und Sparkassenverband

Auf eine Millionenspritze können sich nun die Saar-LB-Eigner freuen. Das Land ist mit 74,9 Prozent Haupteigner der Bank, die übrigen 25,1 Prozent halten die saarländischen Sparkassen. Sie bekommen laut Vorstandschef Thomas Bretzger wie im Vorjahr eine Dividende von 9,2 Millionen Euro.

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