Kommentar Es ist Zeit, über mehr Geld für den Nahverkehr zu reden

Das ganz große Streikdrama bleibt kommende Woche aus. Das ist eine gute Nachricht für alle Fahrgäste. Noch besser wäre es, wenn es nun noch den Tarifpartnern gelingt, eine Eskalation des Arbeitskampfs in den kommunalen Betrieben zu verhindern.

Es ist Zeit, über mehr Geld für den Nahverkehr zu reden
Foto: SZ/Robby Lorenz

Kein Streik. Also alles prima? Nein, so einfach ist es nicht. Die aktuellen Tarifauseinandersetzungen sind Vorboten einer Debatte, die vor allem politisch geführt werden muss. Die Lage ist verzwickt: Busfahrer wollen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen; der Beruf soll angesichts von Nachwuchsmangel attraktiver werden. Die Tickets sind teuer, und das Tarifsystem ist viel zu kompliziert. Kommunale Verkehrsunternehmen häufen Millionendefizite auf. Das Busangebot gerade auf dem Land lässt zu wünschen übrig. Und ein echter Wandel zu einer Mobilität mit mehr öffentlichem Nahverkehr ist im Saarland nicht in Sicht.

Lösungen hängen letztlich von Geld ab – von mehr Geld. Hier steht die Politik in der Verantwortung – von den Bürgermeistern über den Abgeordneten bis zu den Bundesministern. Genauso sind die Bürger gefordert, sich in die Debatte einzubringen. Die große Frage ist: Wie viel wollen sich die Menschen hierzulande den öffentlichen Nahverkehr kosten lassen?

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