Streit um Gießerei IG Metall widerspricht Aussagen des NHG-Managements

Saarbrücken · Im Streit zwischen dem Management der Neuen Halberg Guss und der IG Metall widerspricht die Gewerkschaft Aussagen, die das Unternehmen in einem Brief an die Mitarbeiter geäußert hat.

Neue Halberg Guss: Auto- und Motorradkorso durch Saarbrücken
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Foto: BeckerBredel

Die Gewerkschaft IG Metall ist empört über Aussagen, die das Management der Gießerei Neue Halberg Guss gegenüber Mitarbeitern in einem Brief geäußert hat. Seit über drei Wochen kämpfen Gewerkschaft und Unternehmen gegeneinander. Die Gewerkschaft fordert einen Sozialtarifvertrag, weil sie fürchtet, dass das Unternehmen die Gießerei mit rund 700 Mitarbeitern in Leipzig und rund 1500 Mitarbeitern in Saarbrücken in seiner Existenz gefährdet. Sie fordert eine Absicherung in Höhe von 3,5 Monatsgehältern sowie eine Transfergesellschaft für alle Mitarbeiter. Die Geschäftsführung lehnt das ab. In dem Brief Brief hatte sie der Gewerkschaft vorgeworfen, den Streik nur aus Eigennutz zu betreiben.

Hans Peter Kurtz, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Saarbrücken, hat den Aussagen des Unternehmens nun wie folgt widersprochen:

„Die Behauptung, durch den Urlaub von Herrn Selzer hätte die Geschäftsleitung keinen Ansprechpartner mehr gehabt, ist falsch. Tatsache ist, dass NHG die Verhandlungen abgebrochen hat und keinen Kontakt mehr zur IG Metall aufgenommen hat. Ich selbst habe Herr Gerstung bei Urlaubsantritt von Herrn Selzer mitgeteilt, dass ich jetzt der Ansprechpartner bin, und hatte auch Kontakt zu ihm.

Ich selbst habe mit mehreren Kunden intensive Gespräche geführt. Es wurde von Seiten der Kunden Vertraulichkeit verlangt, so dass ich hierzu nichts sagen kann. Aus den Gesprächen wusste ich, dass keiner der Kunden Interesse hatte, sich mit Konkurrenten an einen Tisch zu setzten.

Es kam bei den Blockaden in Brebach weder zur Nötigung noch zu Bedrohungen. Beweis: Die Polizei war bei allen Aktionen mit dabei und hätte eingegriffen. Unsere Streikposten sind immer der Anweisung der Polizei gefolgt die Blockade zu beenden.

Auch das Nichthandeln der IG Metall vor der Übernahme von Prevent muss ich bestreiten. Fakt ist, dass der Betriebsrat und die IG Metall aktiv mitgearbeitet haben, die Halberg Guss 2011 aus der Insolvenz zu führen. Wir haben 2011 einen Sanierungstarifvertrag vereinbart um 890 Arbeitsplätze dauerhaft in Brebach abzusichern, heute arbeiten in Brebach 1500 Mitarbeiter. Wenn das kein Erfolg ist, dann weiß ich nicht mehr, was ein Erfolg ist.

Wir waren gemeinsam mit der Landesregierung aktiv, als Anfang 2017 die Anteilseigner der HTP nicht mehr investieren wollten und dadurch die vertretenen Banken nervös wurden. Wir haben auch Alternativen aufgezeigt. Aber in Deutschland gibt es keine Mitbestimmung in wirtschaftlichen Angelegenheiten.“

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