Konzernumbau Ford Saarlouis will massiv Arbeitsplätze abbauen

Saarlouis · Hiobsbotschaft in der Weihnachtszeit. Ford will 1600 Stellen in Saarlouis streichen. Das Unternehmen will so rentabler werden.

 Künftig will Ford in Saarlouis nur noch das Modell Focus bauen.

Künftig will Ford in Saarlouis nur noch das Modell Focus bauen.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Schlechte Nachrichten für die Ford-Belegschaft in Saarlouis. Im Zuge des Konzernumbaus in Europa will das US-Unternehmen im Saarland massiv Stellen abbauen. „Unter dem Strich werden 640 Arbeitsplätze wegfallen“, sagte eine Ford-Sprecherin. 5800 Stamm-Beschäftigte habe Ford derzeit in Saarlouis. Der Personalabbau soll über Ruhestand, Altersteilzeit und Abfindungen abgewickelt werden. Rund 400 würden in Ruhestand gehen. Außerdem werden die im Juni auslaufenden Verträge von rund 500 Leiharbeiter „nicht verlängert“, sagte die Sprecherin. Insgesamt werden damit etwa 1600 der insgesamt 6300 Jobs gestrichen. Das entspricht einer kompletten Schicht. Heute Nachmittag werden die Mitarbeiter über die Pläne informiert. Noch in diesem Jahr, spätestens Anfang kommenden Jahres will das Unternehmen über die Dimensionen und die Details des Jobabbaus mit dem Betriebsrat verhandeln.

Der Stellenabbau ist Folge einer drastischen Kürzung der Produktion, die Ford sich vorgenommen hat. Die Fertigung des C-Max und Grand-C-Max, also des Familien-Vans, soll im kommenden Jahr auslaufen. Dann soll in Saarlouis nur noch der Focus gebaut werden. Außerdem soll von Drei- auf Zwei-Schicht-Betrieb umgestellt werden. Wie viele Autos Ford im kommenden Jahr noch bauen will, wollte die Sprecherin nicht sagen. Ford will damit das Europa-Geschäft rentabler machen. Das Ziel sind sechs Prozent Rendite. „Wir sind extrem unzufrieden mit unserer Leistung in Europa und China“, hatte Ford-Vorstandschef Jim Hackett im Juli geschimpft und harte Einschnitte angekündigt. Im dritten Quartal seien die Verluste gegenüber dem zweiten Quartal nochmals gestiegen, sagte die Ford-Sprecherin.

Hintergrund für das Aus des C-Max ist nach Unternehmensangaben eine stark rückläufige Nachfrage. Wurden 2013 in Deutschland noch mehr als 200 000 Autos dieses Modells verkauft, seien es in diesem Jahr bisher nur 126 000, sagte die Sprecherin. In diesem Jahr werden in Saarlouis 282 000 Autos gebaut, davon etwa 54 000 C-Max.

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