Wirtschaft befürchtet Probleme wegen Russland-Sanktionen

München · Angesichts der Ukraine-Krise müssen die Volkswirte vom ifo-Institut ihre Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum wohl kräftig nach unten schrauben. "Der Wirtschaftsaufschwung, der in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres begann und sich bis in den Winter fortsetzte, scheint nun eine längere Pause einzulegen", schreibt Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn in der "Wirtschaftswoche".

Die Wachstumsprognosen von 2,0 Prozent für dieses Jahr und 2,2 Prozent für nächstes Jahr müssten wohl deutlich gesenkt werden. Der Autohersteller Daimler spürt bereits die Auswirkungen des Konflikts.

Das Russland-Geschäft von Daimler leidet bereits unter der Krise in der Ukraine. "Die russische Wirtschaft war schon vor der Krise in einer schwierigen Phase und ist jetzt weiter beeinträchtigt. Das wirkt sich auf den russischen Pkw-Markt aus und damit auch auf Daimler", sagte der Vorstandschef Dieter Zetsche der "Bild am Sonntag".

Die Sanktionen gegen Russland dürften besonders den Maschinenbau hart treffen. Die deutsche Schlüsselindustrie hatte zuletzt ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr von drei auf nur noch ein Prozent gesenkt. Auf ihrem viertwichtigsten Exportmarkt Russland verzeichneten die Maschinenbauer allein bis zum Mai einen Rückgang von 19,5 Prozent. Ein hartes Embargo dürfte direkte Auswirkungen auf die gesamte Maschinenbaukonjunktur haben, befürchtet der Verband. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet für 2014 bislang mit einem Minus der Exporte nach Russland von mindestens zehn Prozent.

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