„Wir werden keinen hängenlassen“

Zweibrücken · Die rheinland-pfälzische Landesregierung will den Mitarbeitern des von der Schließung bedrohten Flughafens Zweibrücken bei der Suche nach neuen Jobs helfen. "Wir werden keinen in der Region hier hängenlassen", versicherte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD ) am Freitag in Zweibrücken bei einer turbulenten Versammlung von Flughafenmitarbeitern, Bürgern und Politikern.Dem Flughafen droht wegen einer Entscheidung der EU-Kommission das Aus, am Mittwoch wurde Insolvenzantrag gestellt.

Dreyer, die in Zweibrücken mit Buh-Rufen und Pfiffen empfangen wurde, dämpfte Hoffnungen, eine Klage gegen die Entscheidung könne etwas bewirken. Sie hätte keine aufschiebende Wirkung, sagte sie. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Frankfurter Rechtsanwalt Jan Markus Plathner bestellt.

Versammlungsteilnehmer äußerten den Verdacht, das Land habe sich nicht genug für den Flughafen eingesetzt. Dreyer sagte, die Entscheidung habe die Regierung überrascht und sie sei in keinster Weise nachvollziehbar.

Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Joachim Mertes (SPD ) hatte die EU-Wettbewerbshüter in einem Interview mit der "Rhein-Zeitung" als "Kapitalismusknechte" kritisiert. CDU-Fraktionsvize Christian Baldauf sagte dazu: "Erst nicht oder zu spät nach Brüssel zu reisen und dann die EU zu beschimpfen, ist jedenfalls die schlechteste Strategie."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort