Wie schreibt man Klang? Und wie klingt Schrift?

Saarbrücken. Sie kann einer Kirchenorgel im hohen Register zum Verwechseln ähnlich klingen: Die Mundorgel Shô, die bei der Präsentation des Programms von "Mouvement 2008" zu hören war

Saarbrücken. Sie kann einer Kirchenorgel im hohen Register zum Verwechseln ähnlich klingen: Die Mundorgel Shô, die bei der Präsentation des Programms von "Mouvement 2008" zu hören war. Beinahe vertraute Töne also gestern beim Pressegespräch in der Saarbrücker Johanneskirche, wo das japanische Instrument auch während des Festivals für Neue Musik des Saarländischen Rundfunks wieder zum Einsatz kommt. Das Motto "Klang-Kalligraphie" verheißt Begegnungen mit japanischer Musik und Kunst: bei acht Veranstaltungen von Donnerstag, 29. Mai, bis zum Sonntag, 1. Juni.Da die japanische Kunst, wie von Wolfgang Korb (künstlerische Leitung) zu erfahren war, von einem Wunsch nach Einheit geprägt ist, werden Besucher auch Tanz ("Kalligraphie durch den Körper"), klassische kalligraphische Arbeiten und die Performance einer Ikebana-Künstlerin (Blumen-Arrangements) aus Kyoto kennen lernen."Composer in residence" ist Toshio Hosokawa (geb. 1955), der produktivste und meistgespielte lebende japanische Komponist. Seine Musik stellt eine Synthese fernöstlichen und westlichen Denkens dar. Ergänzend werden Noten von Hans Zender, Helmut Lachenmann, Gerhard Stäbler und Isabel Mundry aufgelegt. Neben der Shô (geblasen von Mayumi Miyata), für die Hosokawa sein jüngstes Werk "Cloud and light" schrieb, sind weitere japanische Traditionsinstrumente wie die Shakuhachi-Flöte und die Zither Koto zu hören. Mit Ausnahme der zwei Orchesterkonzerte ("Musik für junge Ohren" und Abschluss-Matinee) mit der Deutschen Radiophilharmonie unter Peter Hirsch ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei. So auch bei dem von Wolfgang Korb moderierten Gespräch mit Toshio Hosokawa, Hans Zender, dem Musik-Ethnologen Hans Dieter Reese und dem Philosophen Rolf Elberfeld (Samstag, 15 Uhr, Stadtgalerie). uhr

Auf einen BlickDonnerstag, 29. Mai, 19 Uhr, Hochschule für Musik (HfM): Prolog. Freitag, 17 Uhr. Stadtgalerie: Kalligraphische Werke und Musik. 19 Uhr, HfM: Tanz zur Musik von Zender, Mundry, Yun. 22 Uhr, Johanneskirche: Traditionelle und Neue Musik. Samstag, 12.30 Uhr, Congresshalle: Musik für junge Ohren. 18 Uhr, Funkhaus Halberg: Lange Nacht der Klang-Kalligraphie. Sonntag, 11 Uhr, Congresshalle: 8. SR-Matinee. uhrInfos: www.sr-online.de/Mouvement

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