Wie Mitarbeiter besser motiviert werden

Saarbrücken. Im Saarland ist ein neues Modell entwickelt worden, um die Mitarbeiter am Erfolg eines Unternehmens zu beteiligen. Vorgestellt wurde es auf dem Unternehmertag der Universität des Saarlandes, der "Mitarbeitermotivation und -beteiligung" zum Thema hatte.Kern des Modells ist, dass aus einem Teil der Unternehmens-Erträge ein Fonds gebildet wird

Saarbrücken. Im Saarland ist ein neues Modell entwickelt worden, um die Mitarbeiter am Erfolg eines Unternehmens zu beteiligen. Vorgestellt wurde es auf dem Unternehmertag der Universität des Saarlandes, der "Mitarbeitermotivation und -beteiligung" zum Thema hatte.Kern des Modells ist, dass aus einem Teil der Unternehmens-Erträge ein Fonds gebildet wird. Jeder Mitarbeiter ist an diesem Fonds beteiligt und erhält jährlich Zinsen aus dem Guthaben. Es handelt sich um Fremdkapital, das die Beschäftigten dem Unternehmen wie einen Kredit zur Verfügung stellen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die nachgelagerte Besteuerung. Das Geld der Arbeitnehmer, das sie dem Unternehmen überlassen, bleibt steuerfrei und ist auch frei von Sozialabgaben, solange es in der Firma bleibt. Erst wenn der Arbeitnehmer den Betrieb verlässt, muss die Ausschüttung versteuert werden. "Das Saar-Finanzministerium hat diese Art der Steuerstundung inzwischen akzeptiert", bestätigte Wirtschaftsminister Joachim Rippel (CDU). Das Modell wurde von einer Arbeitsguppe des saarländischen Mittelstandsbeirats erstellt. Dieser Beirat setzt sich aus Vertretern von Kammern und Verbänden zusammen. Bei der Merchweiler Firma Varitec AG hat sich ein ein ähnliches Modell seit neun Jahren bewährt. "In unserem Beteiligungsfonds sind inzwischen rund eine Million Euro angelegt", erläuterte Vorstand Norbert Fontaine. Jeder der 109 Mitarbeiter des Unternehmens, das sich auf die Rundum-Versorgung von Arztpraxen spezialisiert hat, ist in den Fonds eingebunden. Welche Summe für jeden Beschäftigten pro Jahr eingestellt wird, entscheidet sich nach Leistung, Jahresgehalt oder soziale Kompetenz. Ausgeschüttet wird mindestens ein vom Kapitalmarkt abängiger Basiszins (derzeit 2,5 Prozent) plus ein Zinssatz, der vom Unternehmenserfolg abhängig ist. "Diese Art der Beteiligung ist für uns ein voller Erfolg", erläutert er. Die Motivation der Mitarbeiter sei hoch, die Fluktuation bei den Beschäftigten sehr gering.Prominenter Gastredner war Heiner Brand, Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Er verriet Rezepte, wie man mit "Leidenschaft Unmögliches möglich macht". Der Unternehmertag wird getragen vom Institut für Existenzgründung/Mittelstand an der Saar-Uni (Professor Heinz Kußmaul), der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst&Young sowie der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) an der Uni. low

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