Wie die Bundeswehr im Saarland Fachkräfte an Betriebe vermittelt

Saarlouis · Die Bundeswehr bildet Spezialisten in zahlreichen Berufen aus. Die stehen nach Ende ihrer Dienstzeit zivilen Unternehmen zur Verfügung. Eine Möglichkeit, Fachkräfte zu gewinnen.

Matthias Schwind (26) aus Birkenfeld hat sich für vier Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet. Im dritten Jahr seiner Dienstzeit macht er sich Gedanken darüber, wie es für ihn im späteren Zivilleben weitergehen könnte. "Ich würde gerne in meinem Beruf als Fahrzeug- und Industrielackierer weiterarbeiten, gerne auch im Saarland", sagt der junge Mann, der zu einer Unternehmersoirée des Luftlande-Unterstützungs-Bataillons 262 gekommen ist. Diese fand in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk "Kooperation Bundeswehr und Wirtschaft" statt.

Soldaten, die mit ihrem bei der Bundeswehr erworbenen Fachwissen gerne als Fachkraft in einem Saar-Betrieb arbeiten würden, sind zur Soirée ebenso erschienen wie Unternehmer, die solche Fachkräfte suchen. Soldaten wie Schwind können hier Kontakte knüpfen. Mit Unternehmern wie Malermeister Christian Pfennig aus Saarbrücken, Mitglied im Vorstand der Innung der Maler und Lackierer. Er setzt bewusst auf Bundeswehr-Soldaten, denn "die bringen ein Stück Lebenserfahrung mit, Disziplin und Umgangsformen. Gepflegte Umgangsformen mit unseren Kunden sind uns wichtig. Wir brauchen Mitarbeiter, die sich ausdrücken können", sagt Pfennig. Das sieht Dietwaldt Eckardt von der CKS GmbH Clima-Kälte-Service in Saarbrücken ähnlich. "Soldaten sind Pünktlichkeit gewohnt und motiviert, etwas zu tun. Sie sind ideal für uns. Uns fehlen viele Fachkräfte ." Ralf Schneider, stellvertretender Landesinnungsmeister der Gebäudedienstleister, betont: "Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit spielen bei uns eine große Rolle. Junge Leute, die kontaktfreudig sind, passen zu uns. Unsere Tätigkeiten sind gleichermaßen für Frauen und Männer geeignet."

Uwe Bolte vom Berufsförderungsdienst und Karrierecenter der Bundeswehr in Saarlouis , appelliert an alle Soldaten, sich rechtzeitig Gedanken darüber zu machen, in welchem Beruf sie mit einer entsprechenden Weiterbildung und Qualifikation durch die Bundeswehr arbeiten wollen. Der Berufsförderungsdienst betreut mehrere hundert Soldaten in der Region. Bolte fordert Arbeitgeber auf, Soldaten eine Chance zu geben, zumal es für die Unternehmer finanziell viele Entlastungen gibt - bis hin zu Einarbeitungszuschüssen. Hans-Peter Breit, Leiter des Karrierecenters und Vorsitzender des Beirates Kooperation Bundeswehr und Wirtschaft im Saarland, verweist auf eine Erfolgsquote von 94 Prozent bei Eingliederungen von Soldaten in das zivile Berufsleben. Da die Bundeswehr eine Berufsarmee ist, bilde sie Spezialisten in vielen Berufen aus. Davon könne der zivile Markt profitieren. Die Unternehmersoirée soll künftig häufiger stattfinden.

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