Wettervorhersage fürs Köllertal September spendiert spätsommerliche Wärme

Glück für uns: Den Tiefs fehlt derzeit die Dynamik, um das Wetter nachhaltig wechselhafter und auch herbstlicher zu gestalten. So wird’s nächste Woche 23 bis 28 Grad warm.

Wetter: Der Herbst hat noch Schonfrist im Köllertal
Foto: SZ/Robby Lorenz

Der September hat sich zwar mit einer Hochdruckzone dank Hoch Ortwin über Südskandinavien eingestellt, doch zunächst machte Tief Xenia, das zwischen den Alpen und Oberitalien seine Kreise zog, uns einen Strich durch die ungetrübte Spätsommer-Rechnung, denn es schickte dichte Wolken bis zu uns. Erst ab Dienstag wurde es sonniger und spürbar wärmer. Das nächste Tief Yun zog gestern mit seiner Gewitterfront langsam über Deutschland hinweg und brachte vorübergehend eine leichte Abkühlung, ehe sich nachfolgend rasch wieder Hochdruckeinfluss ausdehnen kann. Somit hat der Herbst noch Schonfrist, wir dürfen noch einige spätsommerlich-warme Tage genießen. Den Tiefs fehlt derzeit die Dynamik, um das Wetter nachhaltig wechselhafter und auch herbstlicher zu gestalten. Stattdessen bekommt das Azorenhoch immer wieder aufs Neue Spielraum, einen Hochdruckkeil quer über Mitteleuropa auszubilden. Dabei liegen wir in einer Südwestströmung mit der klassischen Luftdruck-Konstellation Islandtief und Azorenhoch, welche spätsommerliche Warmluft zu uns transportieren. Erst ab der Monatsmitte deutet sich eine langsame Umstellung Richtung Frühherbst an, denn die atlantische Frontalzone soll sich bis dahin über Skandinavien festsetzen und den hohen Luftdruck nach Südwesteuropa abdrängen, so dass kühlerer Herbstluft der Weg bereitet werden kann.

Heute hält sich noch die feuchte Hinterlassenschaft der gestrigen Tief-Passage, es ist stark bewölkt mit Auflockerungen, erst bis zum frühen Abend bekommt die Sonne wieder mehr Chancen. Es bleibt trocken bei Höchstwerten bis 20 Grad. Am Wochenende gerät die eingeflossene Meeresluft unter Einfluss eines Hochkeils, es bildet sich die Hochzelle Perryman. Während es am Samstag sonnig mit lockeren Wolken ist, wechseln sich am Sonntag zeitweise dichtere Wolkenfelder mit heiteren Phasen ab. Mit Temperaturen um 22 Grad ist es mäßig warm.

In der nächsten Woche erleben wir wahrscheinlich das letzte große Aufbäumen des Spätsommers mit einem Vorstoß von subtropischer Warmluft. Von Montag bis Donnerstag sorgt Hoch Perryman für sonniges bis leicht bewölktes Wetter, wobei die Höchstwerte auf 23 bis 28 Grad ansteigen. Gegen Ende der Woche sollen Schauer und Gewitter als Vorboten eines möglichen Wetterumschwungs in Richtung Herbstwetter aufziehen. Nach der Monatsmitte können die Temperaturen auf 15 bis 20 Grad sinken. Damit dürfte es eine Zäsur geben, denn die seit fünf Monaten dominierende, sommerliche Witterung neigt sich dem Ende entgegen.

Der August war bei einem Mittelwert von 19,9 Grad im Vergleich zur langjährigen Norm zwar um beachtliche drei Grad zu warm, aber im Gegensatz zum subjektiven Eindruck kein Rekordmonat. Immerhin erlebten wir hinter dem August 2015 (20,4 Grad) und dem absoluten Rekord aus 2003 mit 22,2 Grad den drittwärmsten August meiner Messreihe.

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