Medizin West-Nil-Virus auch in Deutschland

Frankfurt · Robert-Koch-Institut berichtet von der ersten in Sachsen übertragenenen Infektion.

 Das West-Nil-Virus kann von der charakteristisch gestreiften Asiatischen Tigermücke übertragen werden. Der Klimawandel hat diesen Tieren den Weg zu uns geöffnet.

Das West-Nil-Virus kann von der charakteristisch gestreiften Asiatischen Tigermücke übertragen werden. Der Klimawandel hat diesen Tieren den Weg zu uns geöffnet.

Foto: dpa/CDC

(np) Seit dem vergangenen Jahr warnen die Universität Frankfurt und die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung vor Infektionskrankheiten aus tropischen und subtropischen Regionen, die sich als Folge des Klimawandels bis nach Europa ausbreiten könnten. Überträger seien Insekten wie die Asiatische Tigermücke, die sich in den kommenden Jahren auch in Europa verbreiten werde.

Nun berichtet das Berliner Robert-Koch-Institut, dass in Sachsen erstmals eine in Deutschland durch Mücken übertragene Infektion mit dem West-Nil-Virus aufgetreten sei. Der Patient sei an einer Gehirnentzündung erkrankt und in einer Klinik in Leipzig behandelt worden. Auch wenn mit sinkenden Temperaturen das Infektionsrisiko abnehme, „müssen wir in den kommenden Sommern mit weiteren West-Nil-Virus-Infektionen rechnen“, sagt Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts.

West-Nil-Viren stammen aus Afrika und werden von Stechmücken übertragen. Infektionen verliefen in drei Viertel der Fälle ohne Symptome, bei einem Prozent könne es aber zu einer Entzündung im Gehirn kommen, die im schlimmsten Fall tödlich enden könne. Impfstoffe gebe es nicht. Die einzige Vorbeugung sei durch Mückenschutz möglich.

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