Werner Müller geht vorzeitig bei Evonik

Düsseldorf. Wachwechsel beim Essener Evonik-Konzern. Der frühere Wirtschaftsminister Werner Müller gibt zum Jahresende überraschend sein Amt als Chef des Essener Energie- und Chemiekonzerns auf. Als Nachfolger an der Firmenspitze ist Evonik-Vorstand Klaus Engel vorgesehen, bisher Chef der größten Konzernsparte Chemie. Besiegeln soll der Aufsichtsrat den Wechsel in seiner Sitzung am 16

Düsseldorf. Wachwechsel beim Essener Evonik-Konzern. Der frühere Wirtschaftsminister Werner Müller gibt zum Jahresende überraschend sein Amt als Chef des Essener Energie- und Chemiekonzerns auf. Als Nachfolger an der Firmenspitze ist Evonik-Vorstand Klaus Engel vorgesehen, bisher Chef der größten Konzernsparte Chemie. Besiegeln soll der Aufsichtsrat den Wechsel in seiner Sitzung am 16. September. Der 62 Jahre Müller, der seit Juni 2003 an der Spitze des aus dem Bergbaukonzern Ruhrkohle hervorgegangenen Unternehmens stand, hatte erst vor gut einem Jahr seinen Vertrag bis 2011 verlängert. Müller gebe sein Amt zweieinhalb Jahre vor Ablauf des Vertrags auf, damit sein Nachfolger die Weichen neu stellen könne, hieß es im Umfeld des Evonik-Chefs. Der frühere Wirtschaftsminister erklärte vor Führungskräften, er beherzige die Weisheit "gehe, wenn es am schönsten ist". Die vergangenen fünf Jahre seien die größte Herausforderung seines Berufslebens gewesen.Den Verkauf eines Aktienpakets von über 25 Prozent an den Finanzinvestor CVC im Juni sieht Müller als eine "wesentliche Zäsur" in der Entwicklung des Industriekonzerns an. "Wir sind am Kapitalmarkt angekommen", sagte er. Jetzt gehe es darum, den nächsten Entwicklungsschritt für Evonik einzuleiten. Der Evonik-Vorstand hat den Anteilseignern Stiftung und CVC zugesagt, den Konzernwert innerhalb von fünf Jahren zu verdoppeln. An die Börse kommen soll Evonik jetzt spätestens bis 2013. Eine Aufgabe von dieser Größe und Tragweite sei in den Händen desjenigen am besten aufgehoben, der später auch für die Ergebnisse geradestehen müsse. "Wer das Geschäft macht, soll auch die Verhandlungen führen", so Müller. Der designierte Nachfolger Engel gehört dem Konzern seit zwei Jahren an. Er hatte die Integration des Chemiespezialisten Degussa in das Unternehmen gemanagt, nachdem Evonik die Mehrheit erworben und das Unternehmen von der Börse genommen hatte. hwb

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