Werkvertrag erhitzt die Gemüter

Homburg/Saarbrücken · Zwischen der Gewerkschaft NGG und der Homburger Firma Brezel Ecker herrscht Streit. Es geht um den spontanen Einsatz von Werkvertrag-Arbeitnehmern.

Weil die Homburger Firma Brezel Ecker seit kurzem Werkvertrag-Arbeitnehmer beschäftigt, hat sie jetzt Ärger mit der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG). Mark Baumeister, Geschäftsführer der NGG- Region Saar, wirft Brezel Ecker vor, auf den Einsatz von Werkvertrag-Arbeitnehmern zu setzen, um die eigenen, niedrigen Tariflöhne zu umgehen. Diese seien in einem Sanierungstarifvertrag ausgehandelt worden. Die unterste Lohngrenze liege bei 8,50 Euro. Außerdem seien die Werkvertrag-Arbeitnehmer "offensichtlich in die Kommandostrukturen des betroffenen Betriebes eingebunden", heißt es in einer NGG-Mitteilung weiter.

Gerhard Ecker, geschäftsführender Gesellschafter von Brezel Ecker, räumt ein, dass seit Anfang September Werkvertrag-Arbeitnehmer aus Rumänien in der Produktion eingesetzt werden. Sie seien allerdings nicht "in die Kommandostrukturen eingebunden", sondern würden den Auftrag eines Großkunden bearbeiten, "den wir ansonsten nicht bekommen hätten". Der Werkvertrag sei zunächst auf ein Jahr begrenzt. Die Rumänen würden Eckers Information zufolge 1000 Euro pro Monat erhalten, hätten freies Wohnen und würden unentgeltlich von ihren Wohnquartieren in Saarbrücken nach Homburg zur Arbeit gebracht.

Ecker räumt ein, dass er unter den Tarifbedingungen des Bäckerhandwerks zahlt, doch dies sei kein Sanierungs-, sondern ein Haustarifvertrag. 8,50 Euro würden nur noch 20 Produktionshelfer erhalten - von insgesamt 130 Mitarbeitern in der Fertigung. Der Rest bekomme Stundenlöhne von neun bis 13 Euro.

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