Weniger Menschen im Saarland arbeitslos

Saarbrücken/Nürnberg · Trotz eines schwachen Herbstaufschwungs auf dem Arbeitsmarkt rechnet die Bundesagentur für Arbeit auch für das kommende Jahr mit einer weiter sinkenden Arbeitslosigkeit.

Der deutsche Arbeitsmarkt ist nach der Sommerpause überraschend schwach in den Herbst gestartet. Im September sank die Zahl der Erwerbslosen lediglich um 94 000 auf 2,808 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern in Nürnberg mitteilte. Der Rückgang zum August fiel damit so niedrig aus wie seit zehn Jahren nicht.

Im Saarland ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Die Arbeitslosigkeit ist nach den Anstiegen im Juli und August im September wieder gesunken. Rund 36 400 Frauen und Männer waren im September an der Saar arbeitslos, 1000 weniger als im August, teilte die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der BA in Saarbrücken mit. Der Rückgang fiel damit deutlich geringer aus als in den vergangenen drei Jahren.

Insbesondere ist die Zahl der jungen Arbeitslosen gesunken. In der Altersgruppe unter 25 Jahren wurden im Saarland rund 3700 Erwerbslose gezählt, 7,5 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Vielen jungen Menschen, die sich im Sommer nach Ausbildungsende arbeitslos gemeldet hatten, sei der Einstieg ins Erwerbsleben gelungen, heißt es im Arbeitsmarktbericht der Regionaldirektion.

Trotz der im Vergleich zu den Vorjahren schwachen Herbstbelebung rechnet BA-Chef Frank-Jürgen Weise für das kommende Jahr mit weiter sinkender Erwerbslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen werde 2015 im Schnitt bei 2,88 Millionen liegen, prognostizierte er. Das wären rund 20 000 weniger, als für dieses Jahr erwartet wird. Schließlich präsentiere sich die deutsche Wirtschaft trotz des schwachen zweiten Quartals stabil, lautete Weises Begründung.

Für die derzeit wachsende Konjunkturskepsis machte er hauptsächlich "Stimmungsfaktoren" verantwortlich, die aber nicht von der tatsächlichen Lage der Wirtschaft gedeckt seien. "Der Arbeitsmarkt ist stabil, auch wenn die Wirtschaftsaussichten verhalten sind." So sieht das fürs Saarland auch Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der BA: "Im Moment gibt es keine Anzeichen für überraschende Entwicklungen."

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