Weltkulturerbe Opernhaus Bayreuth

Bayreuth/St. Petersburg. Große Freude in Bayern, gedämpfte Stimmung in Baden-Württemberg: Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth gehört künftig zum Weltkulturerbe, die Aufnahme der Kurfürstlichen Sommerresidenz Schwetzingen in die Liste wurde aber auf nächstes Jahr vertagt. Das beschloss das Welterbekomitee am Wochenende auf seiner Tagung im russischen St. Petersburg

 Jetzt Weltkulturerbe: das Opernhaus in Bayreuth. Foto: dpa

Jetzt Weltkulturerbe: das Opernhaus in Bayreuth. Foto: dpa

Bayreuth/St. Petersburg. Große Freude in Bayern, gedämpfte Stimmung in Baden-Württemberg: Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth gehört künftig zum Weltkulturerbe, die Aufnahme der Kurfürstlichen Sommerresidenz Schwetzingen in die Liste wurde aber auf nächstes Jahr vertagt. Das beschloss das Welterbekomitee am Wochenende auf seiner Tagung im russischen St. Petersburg. Das Unesco-Komitee würdigte das Opernhaus Bayreuth als "einzigartiges Monument der europäischen Fest- und Musikkultur des Barock". Das Gebäude sei eines der wichtigsten architektonischen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft im 18. Jahrhundert und in seiner ursprünglichen Gestalt unverändert erhalten, teilte die deutsche Unesco-Kommission mit. Der Prachtbau wurde von 1746 bis 1750 vom europaweit führenden Theaterarchitekten Giuseppe Galli Bibiena errichtet. Wegen seiner stuckierten, geschnitzten und gemalten Dekoration gilt das Gebäude als weltweit einzigartig.Mit dem oberfränkischen Opernhaus Bayreuth stehen künftig 37 Denkmäler aus Deutschland auf der Welterbeliste. Darunter sind weltberühmte Gebäude wie die Wartburg bei Eisenach, der Kölner Dom, die Hansestadt Lübeck und auch die Völklinger Hütte.

Das Unesco-Komitee stimmte auf seiner Sitzung in St. Petersburg über insgesamt 33 Anträge für die Aufnahme ins Welterbe ab. Um einen Platz auf der Liste hatte sich aus Deutschland auch das baden-württembergische Schwetzingen mit seiner Kurfürstlichen Sommerresidenz beworben - zunächst vergeblich: Das Unesco-Komitee vertagte gestern die Entscheidung über den Antrag. Es forderte die Stadt Schwetzingen und das Land Baden-Württemberg auf, den Antrag punktuell nachzubessern und wieder vorzulegen. Das Ensemble aus Stadt, Schloss und Garten in Schwetzingen gilt als das am besten erhaltene und funktional vollständige Beispiel einer fürstlichen Sommerresidenz des 18. Jahrhunderts. Dazu gehören einmalige Objekte wie das älteste erhaltene Rangtheater Europas und die letzte noch erhaltene Gartenmoschee des 18. Jahrhunderts.

Derweil haben islamistische Rebellen zum Weltkulturerbe erklärte Heiligengräber in Timbuktu verwüstet. In einer Stellungnahme der Unesco heißt es, dass die jahrhundertealten muslimischen Mausoleen von Sidi Mahmud, Sidi Moctar und Alpha Moya zerstört worden seien. Der Deutsche Kulturrat verurteilte die Zerstörung. Hier würden Mausoleen und Friedhöfe der Sufikultur von den Rebellen geschändet, sagte Geschäftsführer Olaf Zimmermann. Ähnlich der Sprengung der Buddha-Statuen in Afghanistan vor mehr als zehn Jahren zeige sich auch heute in Mali, welche Folgen religiöser Fundamentalismus für das Welterbe haben könne. dapd

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