Ortsbeirat Wattweiler Wattweiler hält sich beim Zweibrücker Haushalt zurück

Wattweiler · Der Ortsbeirat beschließt Anregungen für den Doppelhaushalt der Stadt. Das Gremium ist besorgt wegen der Verkehrssituation.

 Trotz Corona plant die Straußjugend von Wattweiler eine Kerwered. Nur die Party danach fällt aus.

Trotz Corona plant die Straußjugend von Wattweiler eine Kerwered. Nur die Party danach fällt aus.

Foto: Norbert Schwarz

Mit den Sanierungen der Kreisstraße 1 und des Gemeindehauses seien in den letzten beiden Jahren in Wattweiler „dicke Brocken“ aus dem städtischen Haushalt gestemmt worden, erklärte Ortsvorsteher Thomas Körner (FWG) in der Sitzung des Ortsbeirats. Deshalb sollte man bei den Anregungen für den Doppelhaushalt 2021/22 „zurückhaltender“ sein. Das Gremium folgte dem Ortsvorsteher und stimmte der Vorschlagsliste zu.

Auf der Liste steht die Sanierung der Herrentoilette im Feuerwehrhaus an erster Stelle. Dann soll Geld eingestellt werden für die Planung von Baumöglichkeiten im Stadtteil Wattweiler. „Wir wollen kein Baugebiet, sondern durch Verlängerungen an Straßen zehn, zwölf Bauplätze schaffen“, betonte Körner. Er bekäme wöchentlich Anfragen nach Bauplätzen. „Der Bedarf ist da.“ Zwei Ruhebänke, die Umgestaltung der Fläche am Dorfbrunnen oder die Erneuerung des Fußwegs zum Raulstein stehen noch auf dem Wunschzettel.

Der tödliche Verkehrsunfall auf der K 1 zwischen Wattweiler und der B 423 vor vier Wochen (wir berichteten) hat nicht nur den Ortsvorsteher erschüttert. Bei einem Vorort-Gespräch mit der Polizei habe er die Situation beredet. Die Polizei sieht die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Stundenkilometer als ausreichend an. In den nächsten Wochen soll in dem Bereich die Geschwindigkeit kontrolliert werden. Der Ortsbeirat folgte Körner, dass ein zusätzliches Verkehrsschild auf die besondere Gefahrenstelle in der Kurve hinweisen soll.

Das seit über einem Jahr erhöhte Verkehrsaufkommen in der Buchklamm, der Verlängerung der Kirchhofstraße, beschäftigte den Ortsbeirat ebenfalls. „Seit der Kreisel am Nagelwerk gebaut wird, fahren einige lieber durch Wattweiler als mit 30 Kilometer durch den Etzelweg auf die Autobahn“, meinte Körner. Die Verwaltung solle prüfen, wie die Situation geändert werden könne. Wobei Gabi Heilmann (FWG) und dann auch weitere betonten, dass es sich bei der Buchklamm um einen Feldwirtschaftsweg handele. „Der ist doch nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Anlieger frei.“

Der Ortsvorsteher hatte in der Sitzung auch gute Nachrichten. So sei der Funkmast durch die Telekom in Betrieb genommen. „Jetzt gibt es keinen Eck, der nicht mit Mobilfunk versorgt ist.“ Bei zwei anderen Anbietern sei man im Gespräch, dass sie den Funkturm ebenfalls nutzen. „Die Vorrichtung ist da“, sagte Körner.

„Das Brauchtum wird auch in diesem Jahr gepflegt“, teilte der Ortsvorsteher mit, dass die Straußjugend am Sonntag, 4. Oktober, auf dem Sportplatz eine Kerwerede halten werde. In Wattweiler werde traditionell am ersten Wochenende im Oktober Kerwe gefeiert. „Diesmal nicht mit einer Party. Darauf verzichtet die Straußjugend wegen Corona. Aber an der Kerwerede wird festgehalten.“ Das müsse man den jungen Leuten hoch anrechnen. Aus dem Vorortbudget werden 400 Euro zur Verfügung gestellt. Auch beim TuS finde am Samstag ein Kerwespiel statt.

„Eigentlich müsste ich dazu nichts sagen“, meinte Körner beim Punkt Straßenausbau. „Denn wir haben bereits im Dezember beschlossen, dass im Programm 2021/25 keine Straße in Wattweiler ausgebaut wird.“ Doch nach der Diskussion in anderen Stadtteilen und Beiträge auf Internetplattformen sei er angesprochen worden, ob auch die Wattweiler Grundstückseigentümer Ausbaubeiträge zahlen müssten. So habe es im Internet gestanden. „Ich kann nur betonen: Bei uns wird keine Straße ausgebaut und deshalb müssen wir nichts zahlen.“

Nach dem Umbau des Gemeindehauses mit einem modernisierten Sitzungssaal, einer modernen Küchenzeile und einer Behindertentoilette sollte man darüber nachdenken, den Preis bei der Miete des Saals für private Veranstaltungen anzuheben, schlug Körner vor. Von 30 auf 50 Euro. „Das Geld bekommt die Stadt“, erklärte Körner auf Nachfrage. Darüber soll in der nächsten Sitzung entscheiden werden. Bei dem Beratungspunkt erwähnte der Ortsvorsteher, dass während des Umbaus der Defibrillator nicht im Gemeindehaus war. „Aber wir haben weiter drei Defis im Ort: Im Sportheim, in der Schule und einen hat der First Responder Nico Heilmann.“

Beim Wanderweg Guldenschlucht hatte Körner keine neuen Erkenntnisse über den Bericht aus der Einöder Ortsratssitzung hinaus. Danach sollten zunächst Baumsicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, bevor der Weg wieder hergestellt wird (wir berichteten).

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