Wasgau weitet Saar-Engagement aus

Pirmasens. Die Wasgau Produktions- und Handels AG will weitere Einzelhandelsmärkte im Saarland eröffnen. Dies sagte der Vorstandsvorsitzende Alois Kettern auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Derzeit betreibt Wasgau 87 Märkte mit 4021 Mitarbeitern, der Großteil davon in Rheinland-Pfalz. Im Saarland ist man schon an 29 Standorten vertreten

Pirmasens. Die Wasgau Produktions- und Handels AG will weitere Einzelhandelsmärkte im Saarland eröffnen. Dies sagte der Vorstandsvorsitzende Alois Kettern auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Derzeit betreibt Wasgau 87 Märkte mit 4021 Mitarbeitern, der Großteil davon in Rheinland-Pfalz. Im Saarland ist man schon an 29 Standorten vertreten. Zudem sollen in einem Testversuch nach und nach Wasgau-Bäckereien zu Cafés erweitert werden, um auch an Sonntagen ganztags öffnen zu können, kündigt Kettern an.In Saarbrücken habe man bisher keinen großen Markt eröffnen können, weil man am Einzelhandelskonzept der Landeshauptstadt gescheitert sei. Wasgau benötige eine Fläche von 7000 Quadratmetern, die aber in Saarbrücken nicht zur Verfügung stehe. Man verfolge die Entwicklung genau, sei auch bereit, in geeignete Leerstände zu ziehen, beispielsweise ehemalige Fabrikhallen. Neu- beziehungsweise umgebaut habe man in jüngster Zeit die Märkte in Friedrichsthal, Nunkirchen, Riegelsberg, Saarlouis, Merchweiler und Quierschied. 2013 folge ein weiterer Markt in Gersweiler. Geschlossen werde der Standort Niederwürzbach im September 2011.

Regionale Produkte im Fokus

Da die Wasgau-Kunden besonderen Wert auf regionale Produkte legten, möglichst auch auf Bio-Basis, plant das Unternehmen den Ausbau der Zusammenarbeit mit saarländischen Lieferanten. Diese müssten nicht nur hohe Qualitäts-Standards erfüllen, sondern auch in der Lage sein, einen Großteil ihrer Produktion regelmäßig und auf einen langen Zeitraum hinaus zur Verfügung zu stellen. Auf Bio-Produkt-Basis kooperiere man bereits eng mit einer Bio-Molkerei im Bliesgau sowie dem Wintringer Hof in Kleinblittersdorf.

Wachsende Probleme bereite den Wasgau-Bäckereien das zunehmende Backwaren-Angebot der Discounter Aldi und Lidl. Dem wolle man mit neuen eigenen Produkten begegnen. Allerdings habe Wasgau hier wegen stark gestiegener Rohstoffpreise auch selbst die Preise Mitte März um im Schnitt fünf Prozent anheben müssen. Alleine der Rohstoff Weizen habe sich 80 Prozent verteuert.

Stark beunruhigt zeigen sich Wasgau-Vorstandschef Kettern und seine Vorstandskollegen Wolfgang Dausend sowie Eugen Heim von der Entwicklung der Energiepreise in Deutschland. Schon eine Anhebung um 1,5 Cent in Folge des Erneuerbaren Energien-Gesetzes bringe den Wasgau-Märkten Mehrkosten in Höhe von 900 000 Euro. Diese Mehrkosten wolle man weder durch Personalabbau, noch durch die Schließung einzelner Märkte bewältigen. Man werde diese Kosten an die Verbraucher weitergeben müssen.

Insgesamt erwartet Wasgau 2011 jedoch eine positive Geschäftsentwicklung. 2010 wurde im Konzern ein Umsatz von 478,6 Millionen Euro erzielt (2009: 481,7 Millionen Euro). Die Metzgereien steuerten 68,8 Millionen Euro bei (2009: 70,9 Millionen Euro), die Bäckereien 34,6 Millionen Euro (34,8 Millionen Euro). Investiert wurden 13,9 Millionen Euro (14,3 Millionen Euro). Die Bilanzsumme betrug 188,5 Millionen Euro (195,6 Millionen Euro), das Eigenkapital 69 Millionen Euro (64,8 Millionen Euro), das Ebit (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) lag bei 9,1 Millionen Euro (9,9 Millionen Euro).

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