Waschecht konkret: John Carter in der Galerie St. Johann

Saarbrücken. Schicht- oder Sperrholz überzogen mit Acrylfarbe und Marmorpuder. Der englische Bildhauer John Carter macht als waschechter Vertreter konkreter Kunst kein Geheimnis um sein Material. Doch der Effekt, den seine in der Galerie St. Johann gezeigten Wandskulpturen machen, birgt einen gewissen Zauber

Saarbrücken. Schicht- oder Sperrholz überzogen mit Acrylfarbe und Marmorpuder. Der englische Bildhauer John Carter macht als waschechter Vertreter konkreter Kunst kein Geheimnis um sein Material. Doch der Effekt, den seine in der Galerie St. Johann gezeigten Wandskulpturen machen, birgt einen gewissen Zauber. Daran hat die Farbigkeit einen wichtigen Anteil: Geranienrot, Mintgrün, Taubengrau und Himmelblau, jeweils matt gedimmt, sorgen für den malerischen Anteil der Objekte. Schlichte Bildhauerarbeiten sind es für Carter ohnehin nicht. Er spricht von dreidimensionaler Malerei und vom Dialog zwischen Malerei und Skulptur.Carter, langjähriger Künstler der Galerie, arbeitet mit einfachen geometrischen Formen. Er nutzt die Linie, führt sie in die Diagonale und verschiebt damit sacht die Proportionen. Je nach Entfernung zu einer Arbeit scheint die durch Schnitte dem Holz beigebrachte Linie, als wäre sie hineingezeichnet. Oder sie erzielt plastische Wirkung, indem sich die Flächen scheinbar ausklappen oder absenken. Durch Aussparungen erzeugte Schlitze versetzen die eingesetzten Quadrate und Rechtecke in Bewegung. Es sind die kleinen Einlassungen, die stillen Einsichten in das Material und die Präzision Carters, die für große Wirkung sorgen. Risiko und Scheitern haben in diesem konzentrierten Zusammenspiel von Linie, Raum und Farbe von vorneherein keinen Platz. sgBis 20. Juni. Dienstag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr. Samstag von 11 bis 13 Uhr.

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