Tipps gegen tierische Gäste Was wirklich gegen Wühlmäuse hilft

Berlin · Die aufdringlichen Nager ärgern Hobbygärtner. Und die wollen zurückärgern, aber oft mit den falschen Methoden. Denn Knoblauch, ein oft empfohlenes Hausmittel, ist kaum wirksam. Was hilft also wirklich?

 Blumenzwiebeln und die Wurzeln vieler Pflanzen lassen sich vor Wühlmäusen schützen, indem man sie mit speziellen Pflanzkörben in die Erde gibt.

Blumenzwiebeln und die Wurzeln vieler Pflanzen lassen sich vor Wühlmäusen schützen, indem man sie mit speziellen Pflanzkörben in die Erde gibt.

Foto: dpa-tmn/Kai Remmers

() Wühlmäuse lieben Zwiebeln, und fressen daher manchmal ganze Blumenbeete leer. Was hilft gegen die kleinen Nager?

Wer den Tieren nichts tun möchte, sollte am besten seine Pflanzen vor deren Heißhunger schützen. So kommen die Wurzeln von Bäumen und Sträuchern sowie die Blumenzwiebeln beim Anpflanzen in spezielle Körbe aus Draht oder Kunststoff. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) rät, dass die Maschen des Drahtes nicht größer als 15 Millimeter sein sollten. Wer diese selber bastelt, muss darauf achten, die Seiten gut zu verhaken.

Doch wie sieht es mit Hausmitteln gegen Wühlmäuse aus? Knoblauch soll Wühlmäuse gerüchtehalber abhalten. Davon hält der BDG allerdings gar nichts. Nur weil Menschen starken Knoblauchgeruch unangenehm finden, gehe es der Wühlmaus nicht genauso. Vielmehr vertilge der Nager gerne Porree und Zwiebeln von Zierlaucharten, die eng mit dem Knoblauch verwandt sind. Übrigens: Als langfristig wirkungslos gilt auch der Einsatz von Klappermühlen, Klopfschallvibratoren und Geräten mit Ultraschallerzeugung.

Ein extremes Mittel wäre, die Wühlmäuse zu töten. Die Wühlmaus steht nicht unter Naturschutz und darf daher bekämpft werden. Aber bevor Hobbygärtner die Fallen aufstellen oder andere Maßnahmen ergreifen, sollten sie sich sicher sein, dass der Besucher im Garten kein Maulwurf ist. Denn er steht unter Naturschutz und darf höchstens vertrieben werden. Problematisch ist die Unterscheidung vor allem, weil die Wühlmaus gerne alte Gänge der Maulwürfe übernimmt.

Wie also findet man heraus, wer da im Garten sein Unwesen treibt? Wühlmäuse und Maulwürfe legen beide ein weitläufiges Gängesystem im Boden an.

Mit der sogenannten Verwühlprobe lässt sich aber herausfinden, welches Tier darin aktiv ist. Dafür den Boden neben den Erdauswürfen kreisförmig mit einem Stab abtasten. Sinkt dieser ruckartig ein, hat man einen Gang gefunden. Diesen mit einem Spaten auf einer Länge von 20 bis 30 Zentimetern freilegen, eine Möhre in beide Enden stecken und abwarten.

Der Maulwurf wird unterhalb des geöffneten Bereiches einen neuen Gang anlegen, ihn also unterwühlen. Die Wühlmaus wird die Möhre eher annagen und den Gang erneut verwühlen.

Es gibt noch andere Hinweise: Die Haufen der Maulwürfe enden unter einem Erdhaufen. Die Gänge der Wühlmäuse liegen hingegen neben den Erdhaufen, deren Form unregelmäßiger und niedriger ist als die der Maulwürfe. Die Erde ist feiner und mit Pflanzenresten vermischt.

Ein anderes Mittel ist die Förderung von natürlichen Verbündeten der Nager. Jäger der Wühlmäuse sind Katzen, Mauswiesel, Füchse, Mäusebussarde und Eulen. Ihnen kann man im Garten zum Beispiel Unterschlupf oder einen Jagdplatz anbieten, erklärt der BDG. Wiesel mögen etwa Totholz- und Steinhaufen, Mäusebussarden Sitzstangen. Eulen nisten in alten Scheunen oder auf Dachböden, ihnen kann man Einfluglöcher bieten.

Auch beim Maulwurf helfen die meisten Hausmittel eher wenig – bis auf eines: die Kinder und Haustiere des Haushaltes. Eine effektive Methode, Maulwürfe aus einem Garten zu vertreiben, sei das Getrappel und Getobe auf dem Rasen für einige Nachmittage, erläutert die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Die Erschütterungen des Bodens stören die Tiere im Boden und sie suchen sich ein neues Revier.

Übrigens: Die Experten raten beim Maulwurf durchaus zum Einsatz von Knoblauch, oder eher Knoblauchbrühe, die in die Gänge gegossen werden kann. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass der Maulwurf nicht ertränkt wird. Die kleinen Gartenbewohner verfügen über eine feine Nase und einen guten Geruchssinn und reagieren auch auf Knoblauch entsprechend empfindlich.

(dpa)
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